Im Mittelpunkt der letzten Arbeitssitzung mit Oberbürgermeister Christoph Palm steht die Zukunft der nördlichen Bahnhofstraße.

Fellbach - Zum Abschluss geht’s noch mal richtig in die Vollen: In seiner letzten Arbeitssitzung als Oberbürgermeister der Stadt Fellbach hat Christoph Palm in Zusammenarbeit mit dem Ältestenrat an diesem frühen Dienstagabend sich und den Stadtparlamentariern noch einmal ein Mammutprogramm aufgebürdet. Anschließend darf sich Palm noch auf seine zahlreichen Abschiedstermine einstellen, allen voran den großen Festakt mit Ministerbeteiligung am Dienstag, 25. Oktober, in der Schwabenlandhalle.

 

Im Mittelpunkt der aktuellen Sitzung steht die Zukunft der nördlichen Bahnhofstraße. Diskutiert wird darüber schon seit Jahren – zuletzt mit verschärfter Beteiligung der Kontrahenten, die sich teilweise gar in einem „Glaubenkrieg“ verwickelt sahen, wie es in einem Leserbrief an unsere Redaktion hieß. Auf der einen Seite der Radfahrverein Fellbach, der mit seiner Hoffnung auf eine Tempo-30-Regelung in diesem Abschnitt samt Verlagerung der Radfahrer auf die Straße auch Bürgermeisterin Beatrice Soltys hinter sich weiß. Auf der anderen Seite insbesondere die Fraktion der Freien Wähler/Freien Demokraten, deren Mitglied Klaus Auer (im Hauptberuf Leiter des Fellbacher Reviers) bei den Tempo-30-Befürwortern „ideologische Gründe“ erkennt und zudem auf die Probleme bei Rettungseinsätzen von Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr hinweist.

Die Verwaltung empfiehlt „die modellhafte Umsetzung von Tempo 30

Die von FW/FD geforderte erneute Vertagung scheint nun aber doch vom Tisch. Stattdessen empfiehlt die Verwaltung „die modellhafte Umsetzung von Tempo 30“ zwischen Stuttgarter Platz und Eisenbahnstraße – und zwar „zur Beobachtung für die Dauer von mindestens einem Jahr“. Zugleich soll, um sogenannten Verdrängungseffekten vorzubeugen, auf diesem Abschnitt sowie ebenfalls in der Eisenbahnstraße entlang der Bahnlinie und in der nördlichen Esslinger Straße bis zur Kreuzung Stuttgarter Straße die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gelten.

Der Radverkehr wird „regelkonform im Mischverkehr auf der Straße geführt“, so die Vorgabe der Bauverwaltung. Damit die Radler auch tatsächlich auf dem Straßenbelag in die Pedale treten, wird in einer „begleitenden Kampagne“ auf die empfohlene Verkehrsführung „explizit hingewiesen“. Die Stadt setzt zudem weiter auf jene Fahrradstraßen in den Parallelverbindungen, die ein zügiges Fahren ermöglichen sollen.

Im Versuchszeitraum soll analysiert werden, ob sich Verbesserungen einstellen

In jenem mindestens zwölfmonatigen Versuchszeitraum soll analysiert werden, ob sich die erhofften Verbesserungen in diesem „gefährlichen Verkehrsraum“ einstellen und sich der Verkehrsfluss auf der Bahnhofstraße verbessert. Dass der Busverkehr in Richtung Bahnhof durch Radler und Temporeduktion in allzu starkem Maße ausgebremst werden könnte, diese Gefahr sieht die Verwaltung jedenfalls nicht. „Auch heute schon begrenzen vielfältige Stopps die erreichbare Maximalgeschwindigkeit“, heißt es in der Vorlage.

Die permanenten Untersuchungen während des Versuchsjahres münden dann in einen Schlussbericht, auf dessen Grundlage der Gemeinderat die abschnittsweise Umgestaltung der Knotenpunkte in der Bahnhofstraße beschließen soll.