Der Maler Jürgen Leippert hält ein Päckchen Gauloises aus Blei von seinen Künstlerfreunden in Ehren. Besonders eine Widmung rührt den Künstler.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Im wahrsten Wortsinn bleischwer ist die Packung mit den französischen Gauloises-Zigaretten. Vier davon stecken nicht ganz in der blauen Verpackung, und der schwarze Tabak quillt aus dem Zigarettenpapier. Sogar ein Barcode steht auf der Schachtel und eine Widmung ist im Metall eingraviert: Edwin Hagendorn für Jürgen 8. 9. 2011. Das rührt den Maler Jürgen Leippert besonders. Den holländischen Künstler und seine Frau hatte Leippert vor 20 Jahren beim Kunstfestival in Noordwijk kennengelernt. „Damals war ich auch öfters in Amsterdam“, erzählt er. „Als die beiden das erfuhren, haben sie mir spontan angeboten, in ihrer Wohnung zu wohnen, obwohl sie mich damals gar nicht richtig kannten.“

 

Heute wird selbst gedreht

Das kreative Paar selbst war im fraglichen Zeitraum in Portugal. Hagedorn organisierte alles für Leippert. „Die Geliebte seines Vaters brachte die Hausschlüssel“, erinnert er sich. „Kaum war ich in der Wohnung, klingelte das Telefon und Edwin fragte, ob ich mein Geschenk entdeckt hätte.“ Gemeint waren die Kunst-Kippen aus Blei. Für den Maler das geeignete Geschenk: „Ich rauche jetzt seit 50 Jahren“, gesteht der 75-Jährige,und früher war es immer die französische Marke, die jetzt fast ganz aus dem Verkehr gezogen wurde, weil ihr Tabak so stark ist. „Als ich in New York gelebt habe, musste ich auf Mentholzigaretten umsteigen, weil die Gauloises dort zu teuer waren“, berichtet er. Heute dreht er selbst, und die bleiernen Kunst-Kippen haben einen Ehrenplatz neben einer anderen Plastik.