Der Liederkranz in Möhringen stößt mit seinem Kinderfest personell und finanziell an seine Grenzen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Seit drei Jahren ist der Wettergott dem Liederkranz nicht wohlgesonnen gewesen. Jedes mal war sein Kinderfest „vom Regen negativ beeinflusst“, wie es der Vereinsvorsitzende Xaver Beck formuliert. Die Abrechnungen für 2012 liegen zwar noch nicht vor. Aber fest steht schon jetzt: Ein berauschendes Ergebnis wird der Verein wieder nicht erzielen, weil viele potenzielle Besucher lieber daheim geblieben sind. Hinzu komme, dass auf der anderen Seite alles teurer werde, sei es die Werbung im Vorfeld oder die Gebühr für verschiedene Genehmigungen.

 

Zum Glück habe der Möhringer Bezirksbeirat in den vergangenen Jahren dem Liederkranz stets finanziell unter die Arme gegriffen und den Festumzug mit Geld aus dem Kulturetat bezuschusst. „Das lindert den Schmerz und hilft, weiterzumachen“, sagt Xaver Beck. Schließlich müsse man auch bedenke, dass ein Verein keine roten Zahlen schreiben dürfe. „Sonst kann uns die Gemeinnützigkeit aberkannt werden“, betont der Vorsitzende.

„Das geht nicht mehr lang gut“

Doch die von Jahr zu Jahr schwieriger werdende Finanzlage ist nicht der einzige Grund, weshalb der Liederkranz das Konzept für sein Kinderfest überdenken will. Hinzu kommen die immer höher werdenden bürokratischen Hürden, die im Vorfeld genommen werden müssen. „Das ist schon ein ziemlicher Genehmigungswust“, sagt Beck. Am aufwendigsten sei jedoch die Organisation am Festwochenende selbst. Und diese verteile sich auf immer weniger Schultern. „Die Situation ist personell jedes Jahr angespannt“, sagt Beck. Inzwischen sei man an der Grenze des Möglichen angekommen. „Das geht nicht mehr lang gut“, warnt der Vorsitzende. Dabei kostet der Festumzug die meisten Kräfte. Doch gerade der sei ein Alleinstellungsmerkmal unter all den Sommerfesten auf den Fildern.

Für Beck lässt die derzeitige Situation nur einen Schluss zu: „In den alten Strukturen geht es nicht mehr. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir weitermachen wollen.“ Derzeit sei es wie bei einem Dominospiel. „Wenn nur ein Stein umfällt, bricht alles zusammen.“