BMW verkauft im ersten Halbjahr so viele Autos wie noch nie – nur nicht in Deutschland. Der Grund sind Lieferprobleme bei Bosch.

Frankfurt - Der Absatz von BMW ist durch das Lieferproblem von Bosch im Juni in Deutschland eingebrochen. Der Autobauer verkaufte am Heimatmarkt im vergangenen Monat mit 27.480 Fahrzeugen 16,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Das habe vor allem am Produktionsausfall in Folge fehlender Teile von Bosch gelegen, erklärte eine Sprecherin am Mittwoch. Ein italienischer Subunternehmer von Bosch konnte keine Gussteile für Lenkgetriebe mehr liefern. BMW kostete das nach Worten von Produktionsvorstand Markus Duesmann einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Der Autobauer verhandle mit Bosch deshalb über Schadenersatz, hatte er dem „Handelsblatt“ gesagt.

 

Die Marke BMW steigerte den Absatz im Juni um zwei Prozent auf knapp 193.000 Fahrzeuge. Im ersten Halbjahr erzielte BMW ein Plus von fünf Prozent auf 1,04 Millionen Fahrzeuge, womit erstmals schon nach sechs Monaten die Millionenmarke übersprungen wurde. Der Rivale Daimler behielt aber die Nase vorn: Mercedes-Benz lieferte 1,14 Millionen Wagen aus, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die VW-Premiumtochter Audi schwächelte dagegen. Ihre Verkaufszahl sank per Ende Juni um 4,7 Prozent auf knapp 909.000 Stück.