Die Veranstalter städtisches Kulturamt und Stadtbibliothek setzen auf Kontinuität: am 9. Oktober laden sie zu der 9. Auflage des Ludwigsburger Literaturfestes. „Diesmal aber wird es etwas mehr Dramatik und mehr Lyrik geben“, sagt Projektleiter Nicolai Köppel.

Ludwigsburg - Die Veranstalter städtisches Kulturamt und Stadtbibliothek setzen auf Kontinuität: Für den 9. Oktober laden sie zu der neunten Auflage des Ludwigsburger Literaturfestes. „Diesmal aber wird es etwas mehr Dramatik und mehr Lyrik geben“, sagt der Projektleiter Nicolai Köppel. Allerdings treffen sich die Literaturfreunde erstmals an einem verkaufsoffenen Sonntag: Die Innenstadthändler laden ebenfalls am 9. Oktober zum „Shoptober“ samt Kunst- und Genussmarkt in der Wilhelm- und der Arsenalstraße.

 

Aufstiege als Leitmotiv

Die vertrauten Veranstaltungsorte Kulturzentrum und Ratskellerpavillon sind um das MIK (Museum, Information, Kunst) an der Eberhardstraße 1 erweitert worden. Zudem wird erstmals der neue Lesegarten der Stadtbibliothek – im Wortsinn – bespielt: Um 15.15 Uhr wird dort das Theaterstück „Erledigt in Paris und London“ aufgeführt. Es beruht auf autobiografischen Erinnerungen George Orwells, der zeitweise als Tramp durch die Großstädte gewandert ist. Es spielen Boris Rodriguez Hauck und Rüdiger Erk, die Inszenierung stammt vom Stuttgarter Theater am Fenster. Es geht um den sozialen Abstieg in Kriegszeiten und den späteren beruflichen Aufstieg als Schriftsteller.

„Das Thema Aufstiege soll sich wie ein Roter Faden durch die Veranstaltung ziehen“, sagt Wiebke Richert, die Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur. Sozusagen als eine Finissage zu dem am gleichen Tag zu Ende gehenden Lichtkunstfestival der Kulturregion Stuttgart, das in diesem Jahr unter der Überschrift Aufstiege steht. unter anderen wird sich auch einer der Höhepunkte im Programm – eine Autoren-Gesprächsrunde am Abend – mit dem Thema befassen: Unter der Fragestellung „Erfolg um jeden Preis?“ werden um 19 Uhr Nachwuchsautoren mit arrivierten Kollegen diskutieren.

Rezitatoren drehen am Rad

Die Lesungen, die den ganzen Tag über angeboten werden, sind auf 45 Minuten begrenzt. „Die eigentliche Lesung dauert nur 30 Minuten“, sagt Richert. Aber man habe kleine Puffer eingebaut, damit Lesende und Zuhörer ins Gespräche kommen können und damit die Besucher ohne großen Zeitdruck von Veranstaltung zu Veranstaltung wandern können. Erstmals soll in diesem Jahr auch im Großen Saal des Kulturzentrums gelesen werden – auch wenn dort Verlage ihre Stände aufgebaut haben werden.

Für Erwachsene gibt es wieder interaktive Aktionen wie die Wörtchenbude und das Lyrix-Rad. Das eine steht für das Dichten in Echtzeit: Lyriker erwarten Aufträge für das Verfassen von Ministories, Vierzeilern oder Limericks. Wer am Lyrix-Rad dreht, bekommt eine exklusive Gedichtrezitation. Der Zufall entscheidet, was gelesen wird. Für Kinder gibt es von 13.45 Uhr an in der Kinderbücherei einen ganzen Block mit Veranstaltungen, die sich auf diverse Bilderbücher stützen. Außerdem wird eine extra große Werkauswahl von Christine Nöstlinger aufgelegt, die wenige Tage später 80. Geburtstag feiert.