Es ist zwar noch zwei Jahre hin, doch die Vorbereitungen haben längst begonnen: Die Stadt Ludwigsburg richtet 2018 die baden-württembergischen Literaturtage aus und lässt sich das 50 000 Euro kosten.

Ludwigsburg - Wiebke Richert macht sich demnächst auf den Weg nach Weinstadt, um zu lesen. Besser gesagt, um zu schauen, wie und was man im Land liest. Die Fachbereichsleiterin Kunst und Kultur der Stadt Ludwigsburg wird im Rems-Murr-Kreis die 33. Baden-Württembergischen Literaturtage besuchen, die an diesem Freitag beginnen. Für die 34. Auflage in zwei Jahren hat Ludwigsburg den Zuschlag erhalten. Der Gemeinderat hat dafür bereits 20 000 Euro bewilligt.

 

Das Stadtparlament hatte den Antrag für die Summe vor Kurzem ohne große Debatte durchgewinkt. „Äußerst einvernehmlich“ sei die Sitzung verlaufen, so erinnert sich Wiebke Richert. Ihr Team im Fachbereich Kunst und Kultur, dem einstigen Kulturamt, hat damit die finanzielle Basis, um mit der Planung zu starten.

Das Ludwigsburger Literaturfest wird Teil der Landesveranstaltung

„Im Schillerjahr haben wir festgestellt, dass hier zum Thema Literatur noch viel Potenzial steckt“, sagt Wiebke Richert, und dank dem seit einigen Jahren stattfindenden Literaturfest sei man „ stets im Literaturmodus“. Soll heißen: Die Literaturtage nach Ludwigsburg zu holen, folgt einer gewissen Logik. Dies hat wohl auch das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst so gesehen und der Bewerbung Ludwigsburgs für die Literaturtage 2018 entsprochen.

Die Ideen, womit die einmonatige Veranstaltung zu bestreiten sei, sind im Ludwigsburger Rathaus vielfältig. Die Kultureinrichtungen der Stadt, aber auch die Hochschulen, ortsansässige Verlage, der Buchhandel und nicht zuletzt das Blühende Barock – Stichwort: Märchengarten – sollen einen Großteil des Programms bestreiten. Neben Lesungen aller Art ist unter anderem ein Literaturlabor geplant, in dem Besucher erfahren, wie Literatur entsteht. Ein Stadtschreiber genannter Schriftsteller soll sich zudem öffentlich mit der Ludwigsburger Geschichte befassen. Das Ludwigsburger Literaturfest, dessen neunte Auflage am 9. Oktober in der Stadtbibliothek stattfindet, „soll Teil der Literaturtage werden“, sagt Wiebke Richert.

Das Land beteiligt sich mit 20 000 Euro an den Kosten

Welche Angebote es letztlich geben wird, hängt davon ab, ob das notwendige Geld zur Verfügung steht. Insgesamt kalkuliert der Fachbereich Kunst und Kultur mit Kosten von rund 80 000 Euro. 20 000 Euro davon übernimmt das Haus von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Weitere 10 000 Euro sollen über sogenannte Drittmittel gedeckt werden. Besagte, vom Gemeinderat freigegebene 20 000 Euro sind Teil von insgesamt 50 000 Euro, die die Stadt Ludwigsburg zu tragen hat. Wiebke Richert spricht von einem „ordentlichen Budget, aber 80 000 Euro sind keine Obergrenze“. Zum Vergleich: Weinstadt kalkuliert für die Literaturtage 2016 mit einem Betrag von rund 130 000 Euro.

Man könne natürlich jederzeit mehr anbieten, sagt die städtische Kulturchefin. Klingt, als hoffe Richert darauf, dass der Drittmittelanteil etwas höher ausfällt, als die „vorsichtig geschätzten“ 10 000 Euro. Schließlich sei man beim Beschaffen solcher Zuschüssen in der Vergangenheit „nicht ganz erfolglos gewesen“. Ihre Kasse öffnen sollen in erster Linie Firmen und Stiftungen, mit denen man für die Literaturtage, so der Plan, speziell auf die Förderer zugeschnittene Projekte entwickelt.