Ja, richtig gelesen: im Dilayla kann man künftig nicht nur zu später Stunde abstürzen, sondern auch musikalische Höhenflüge erleben. Am Donnerstag geht’s los.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Das Dilayla in der Eberhardstraße gilt im Stuttgarter Nachtleben als sicherer Hafen zum Abspacken und Abstürzen, als kleinster gemeinsamer Nenner für Partygruppen aller Art. Es ist ein Partykeller, in dem noch das letzte einsame Herz zu Mixed Music die Resterampe verlassen darf. Irgendwann.

 

Das Dilayla gilt bisher nicht als Ort für Livemusik. Doch das ändert sich jetzt auf Geheiß von Yusuf Oksaz, der neben dem Dilayla in der Stuttgarter City noch das Romy S und das Mrs Jones betreibt. „Als ich den Laden 1996 übernommen habe, gab es da Konzerte“, erinnert sich Oksaz. Oktave hieß die Location damals noch, Oksaz hat drin gearbeitet, er muss es wissen.

Donnerstags soll im Dilayla künftig Konzertabend sein, und zwar nicht um drei oder vier Uhr morgens, sondern schon um 21 oder 21.30 Uhr. Richtig, der Chef will, dass die Leute seinen Laden nicht mehr als letzte Anlaufstelle der Nacht sehen, sondern als erste oder zweite. „Vielleicht nach nem gemütlichen Abendessen?“, schlägt der 45-Jährige vor. Dass die Leute so spät zum Feiern in seinen Laden kommen, „das hat sich erst in den letzten zehn Jahren so entwickelt“.

Die Premiere lief schon mal wie Bombe

„Relativ offen“ ist Oksaz, was die Bands angeht, die im Dilayla auftreten können. „Es ist bekannt, dass ich Fan von Funk, Soul, Disco, auch ein bisschen Rock bin“, erklärt er. Das Booking überlässt er Daniela Schübel, die zum Beispiel in den Bands Rich (Bandporträt hier) und Funkaholic spielt. Beim Funkaholic-Konzert im Dezember sei auch die „Schnapsidee“ (Oksaz) geboren worden, künftig häufiger Livemusik ins Dilayla zu lassen.

„Das mit Funkaholic lief wie Bombe“, erinnert sich der Dilayla-Betreiber. Bühne und Anlage waren zwar noch ein bisschen improvisiert – aber wenn die Gigs im Dilayla genauso laufen wie der Prototyp, dann könne die neue Konzertlocation durchaus technisch etwas aufgemöbelt werden, findet Yusuf Oksaz. Der Sound im Dilayla sei nicht zuletzt wegen der Teppiche ausgezeichnet, schwärmt Daniela Schübel, in Sachen Technik holt man sich Unterstützung vom Soundmann des Club Schocken.

Die ersten Termine stehen schon fest

Was heute anders ist als vor zwanzig Jahren zu Zeiten der Konzerte in der Oktave: das Angebot ist viel größer. „Ich wusste gar nicht, dass so viele Läden in Stuttgart Livemusik anbieten“, erklärt der Dilayla-Chef. Warum macht er dann auch noch mit? „Ich glaube, die Leute schätzen die zentrale Lage.“ Und was Neues hat ja noch nie geschadet.

Die ersten Termine stehen bereits fest: am 26. März Heising gemeinsam mit Antiheld – ja, Antiheld hießen früher Johnny Ton und haben die Mannheimer beim Play-Live-Finale im Dezember ausgestochen. Außerdem am 28. Mai Laut Kinski aus Mannheim zusammen mit Schmidts Kater aus Hamburg. Weitere Termine sind in Vorbereitung.

Wem das jetzt nicht zusagt, der braucht keine Angst zu haben: nach den Konzerten übernimmt der DJ, gern auch bis in die Puppen.

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