Noch immer ist unklar, ob in Fukushima eine Kernschmelze eingesetzt hat. Drei Anwohner sollen verstrahlt sein. Die neuesten Ereignisse im Liveticker.

+++ 17.35 Uhr +++ Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ist es nach Meinung von Experten bereits zu einer Kernschmelze gekommen. Eberhard Grauf, der ehemalige Betriebsleiter des Atomkraftwerks Neckarwestheim 1, sagte dem Tagesspiegel: „Ich denke, dass es in Japan zu einer partiellen Kernschmelze gekommen ist.“

 

+++ 17.28 Uhr +++ Die Strahlendosis am japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins hat den zulässigen Grenzwert überschritten. Dies teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Samstag mit. Mehr Details dazu nannten sie nicht. Sie stuften die Folgen des Erdbebens im ersten Reaktorgebäude von Fukushima-Eins auf die Stufe 4 der siebenstufigen INES-Skala für die Beschreibung der Tragweite von Atomzwischenfällen ein.

+++ 15.58 Uhr +++ Aus dem schwer beschädigten Kernkraftwerk Fukushima ist offenbar radioaktive Strahlung ausgetreten. In der Nähe des Blocks 1 seien am Samstag 1.015 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf die Präfektur Fukushima auf seiner Internetseite. Diese Strahlendosis ist doppelt so hoch wie der Grenzwert, bei dem die Betreiber von Atomkraftwerken den Notfall erklären und die Regierung informieren müssen.

+++ 15.56 Uhr +++ Nach der Explosion im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi wollen die Behörden Jod an Bewohner im Umkreis der Nuklearanlage verteilen. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA am Samstag mit. Jod wirkt den Auswirkungen radioaktiver Strahlung entgegen.

+++ 15.44 Uhr +++ Nach dem Atomunfall in Japan sind drei Anwohner des Kraftwerks Fukushima einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge verstrahlt worden. Es handle sich um Menschen aus der evakuierten Zone im Umkreis der Anlage, meldete die Agentur am Samstag.

+++ 15.28 Uhr +++ Der Tsunami im Pazifik hat in Indonesien einen Menschen getötet und etliche Häuser zerstört. Die von dem Erdbeben vor Japan ausgelöste Welle war etwa zwei Meter hoch, als sie gegen Mitternacht einen Küstenabschnitt in Papua auf der Insel Neuguinea überflutete, wie die staatliche Nachrichtenagentur Antara am Samstag berichtete. Stunden zuvor hatte die Regierung die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben.

+++ 15.22 Uhr +++ In weiteren Atomreaktoren im Nordosten Japans werden Vorbereitungen getroffen, um „kontrolliert“ Dampf aus den Reaktoren abzulassen. Das meldet die Betreibergesellschaft TEPCO. Betroffen hiervon seien drei Teilreaktoren der Anlage „Fukushima Daini“. Neben der Evakuierung um den explodierten Reaktor Fukushima Daiichi habe nach TEPCO-Angaben die Regierung jetzt auch hier die Evakuierung in einem Radius von 10 Kilometern um das Atomkraftwerk angeordnet.

+++ 14.57 Uhr +++ Seit dem verheerenden Erdbeben der Stärke 8,9 und dem anschließenden Tsunami in Japan ist die Unglücksregion von zahlreichen weiteren Erdstößen erschüttert worden. Die US-Wissenschaftsbehörde United States Geological Survey (USGC) registrierte seit Freitag allein 25 Beben ab der Stärke 6. Hinzu kamen über 150 schwächere Nachbeben.

+++ 14.55 Uhr +++ Das Erdbeben in Japan hat Wissenschaftlern zufolge mit seiner Wucht große Landmassen verschoben und den Lauf der Welt verändert. Die japanische Hauptinsel sei um 2,4 Meter verrückt worden, sagte Kenneth Hudnut von der US-Geologiebehörde dem Fernsehsender CNN am Samstag. Das sei an der Bewegung einer Station des Satellitennavigationssystems GPS sowie aktueller Kartenaufzeichnungen der japanischen Behörden erkennbar.

+++ 14.37 Uhr +++ Der von einer Kernschmelze bedrohte japanische Atomreaktor Fukushima 1 soll mit Meerwasser gekühlt werden. Kabinettssekretär Yukio Edano sagte am Samstag in Tokio, die Reaktorhülle aus Stahl sei noch intakt und nicht beschädigt. Daher sei beschlossen worden, den Reaktorkern des an der Küste gelegenen Kraftwerks mit Meerwasser zu füllen. Dem Wasser werde Borsäure beigemischt, um kritische Entwicklungen zu vermeiden. Der Füllvorgang werde fünf bis zehn Stunden dauern.

+++ 14.32 Uhr +++ In einer Hafenstadt im Nordosten Japans werden nach dem Tsunami offenbar noch 10.000 Menschen vermisst. Wie der öffentlich-rechtliche Sender NHK berichtete, handelt es sich um den Ort Minamisanriku in der Präfektur Miyagi. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo würde damit mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung von 17.000 Menschen in der Stadt vermisst.

+++ 14.27 Uhr +++ Die Explosion in der japanischen Atomanlage Fukushima-Daiichi ist offenbar nicht von dem Atomreaktor selbst, sondern von einem Pumpsystem zur Kühlung der Brennstäbe ausgelöst worden. Das berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Regierungssprecher Yukio Edano am Samstag auf seiner Internetseite. Demnach sei während des Kühlprozesses Wasserdampf entstanden, der die Explosion letztlich auslöste.

+++ 14.20 Uhr +++ 21.000 Menschen sind in Notunterkünften untergebracht. In der schwer betroffenen Provinz Miyagi fehlte laut Medienberichten von 10.000 Menschen jedes Lebenszeichen. In fünf Provinzen betrieben Einsatzkräfte 1340 Notlager für die Opfer.

+++ 13.25 Uhr +++ Nach der Explosion in einer japanischen Atomanlage ist nach Angaben der Regierung keine erhöhte Strahlung im Umfeld des Reaktorgebäudes nachweisbar. Das Stahlgehäuse, das den Reaktor schütze, sei beim Einsturz der umgebenden Wände nicht beschädigt worden, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Samstag. Der nach dem Ausfall des Kühlsystems zuletzt stark angestiegene Druck im Reaktor nehme zudem wieder ab.

+++ 13.06 Uhr +++ Japans Premierminister Naoto Kan hat sich besorgt über die Lage nach dem Atomunfall gezeigt, aber nicht von einer Kernschmelze im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima gesprochen. Die Explosion werde zu keinem größeren radioaktiven Leck führen, sagte anschließend sein Regierungssprecher Yukio Edano.

+++ 12.56 Uhr +++ Im japanischen Kernkraftwerk Fukushima hat es nach ARD-Angaben eine Kernschmelze gegeben. Die ARD meldet, die japanische Behörde für Kernkraftsicherheit habe dies offiziell bestätigt.

Evakuierungsradius ausgeweitet

+++ 12.47 Uhr +++ Kabinettschef Yukio Edano erklärt, es habe eine Explosion in der Anlage gegeben, nicht aber in der Reaktorhülle. Dabei sei Radioaktivität freigesetzt worden, deren Menge aber zurückgegangen sei und auf niedrigem Niveau liege.

+++ 11.32 Uhr +++  Japans Behörde für Atomsicherheit hält der Agentur Kyodo zufolge schwere Schäden an der Hülle des Atomreaktors Fukushima 1 für unwahrscheinlich. Die Regierung bestätigte, dass der Evakuierungsradius um das AKW auf 20 Kilometer ausgeweitet wurde.

+++ 11.00  Uhr +++ Laut einem Fernsehbericht wurde der Evakuierungsradius um das Atomkraftwerk Fukushima 1 auf 20 Kilometer ausgeweitet. Die Betreiberfirma Tepco kündigt für 11.30 Uhr MEZ eine Pressekonferenz zu Stromausfällen an.

+++ 10.39 Uhr +++ Die beiden japanischen Autokonzerne Nissan und Honda stellen nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan dieProduktion in sämtlichen heimischen Fabriken ein. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo.

+++ 10.36 Uhr +++ Augenzeugen in Japan berichten von Hamsterkäufen. Einige Bürger seien bereits Richtung Süden aufgebrochen, um sich vor einer möglichen Atomkatastrophe im Nordosten des Landes in Sicherheit zu bringen.

+++ 10.06 Uhr +++ Kabinetts-Chef Yukio Edano bestätigt das Entweichen von Radioaktivität aus dem AKW Fukushima 1.

+++ 9.33Uhr +++ Nach einer Explosion im Atomkraftwerk Fukushima 1 ist das Dach des Reaktorgebäudes eingestürzt. Das meldet die Nachrichtenagentur Jiji unter Berufung auf die Präfektur. Vier Personen seien nach der Explosion in ein Krankenhaus gebracht worden. Über ihren Zustand gibt es keine Angaben.

+++ 8.22Uhr +++- Finanzminister Yoshihiko Noda erklärt Vorlage eines Notetats für die Erdbebenopfer noch im März für unwahrscheinlich.

+++ 7.27 Uhr +++ Die Behörden teilen mit, im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi sei durch Öffnen der Ventile erfolgreich der Druck verringert worden.

+++ 6.12 Uhr +++ Die Agentur Jiji meldet unter Berufung auf die Behörden, Kernbrennstäbe im Kraftwerk Fukushimi Daiichi seien möglicherweise geschmolzen. Die Wahrscheinlichkeit einer Schmelze sei hoch.