Nach einer Explosion im Atomkraftwerk Fukushima droht Kernschmelze in drei Reaktoren.  Ereignisse vom Tag in der Chronik.

+++ 17.41 Uhr +++Japan bittet die USA nach Angaben der US-Atomregulierungsbehörde offiziell um Hilfe bei der Kühlung der durch das Erdbeben beschädigten AKW. Das Hilfeersuchen werde geprüft.

 

+++ 17.25 Uhr +++ Die japanische Regierung hat nach Angaben der UN-Atomenergiebehörde 230.000 Dosen Jod an die Notunterkünfte nahe der beschädigten Kernkraftwerke in Fukushima verteilt. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilte die IAEA am Montag auf ihrer Facebook-Seite im Internet mit. Sie berief sich dabei auf Angaben japanischer Behörden. Das Jod sei noch nicht verabreicht werden, sondern stehe nur bereit, falls dies notwendig werde. Jod kann dabei helfen, nach einem Strahlenunfall vor Schilddrüsenkrebs zu schützen. Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben und ein daraus entstandener Tsunami haben unter anderem zwei Kernkraftwerke in der Präfektur Fukushima beschädigt. Der IAEA zufolge waren bis Sonntag 186.000 Menschen aus der Region in Sicherheit gebracht worden. Die Behörden kämpfen darum, eine atomare Katastrophe zu verhindern.

+++ 16.45 Uhr +++ Die Lage im Reaktor 2 des AKW Fukushima I ist nach Ansicht des Betreibers Tepco schlimmer als in den Reaktoren 1 und 3. Die Brennstäbe im Reaktor 2 lägen erneut frei.

+++ 15.44 Uhr +++ Drei Tage nach Beginn der Katastrophe in Japan werden 17 Franzosen vermisst. Bislang gebe es noch keine Bestätigung für französische Todesopfer, teilte das Außenministerium am Montag in Paris mit. Insgesamt hielten sich etwa 9000 Franzosen in Japan auf, davon 7000 in der Region von Tokio. Das Ministerium richtete eine Notfallnummer ein, bei der sich bereits mehr als 3300 Menschen gemeldet haben. Frankreich hat 116 Notfallhelfer nach Japan entsandt, die am Montagnachmittag eintreffen sollten.

+++ 13.55 Uhr +++ Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins droht nach Angaben der Behörden eine Kernschmelze in drei Reaktoren. Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Montag in Tokio der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge. Im Reaktorblock 2 ist nach früheren Angaben möglicherweise bereits ein Teil des radioaktiven Kerns geschmolzen.

+++ 13.25 Uhr +++ Eine partielle Kernschmelze hat möglicherweise im Reaktor 2 des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima stattgefunden. Dies teilte die Betreiberfirma Tepco laut der Nachrichtenagentur Kyodo am Montagabend (Ortszeit) mit. Ein erster Versuch, den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen, war vor einigen Stunden fehlgeschlagen.

+++ 12.02 Uhr +++ Die Brennstäbe in Reaktorblock 2 des Atomkraftwerks Fukushima Eins liegen nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo komplett trocken. Zuvor war am Montag versucht worden, den absinkenden Stand der Kühlflüssigkeit mit Meerwasser aufzufüllen.

+++ 11.00 Uhr +++ Der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan hat seinen Hilfseinsatz vor der japanischen Küste nach Medieninformationen abgebrochen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag. Zuvor hatte die „New York Times“ unter Berufung auf US-Regierungskreise geschrieben, das Schiff sei durch eine von einem japanischen Atomkraftwerk ausgehende Wolke gefahren.

+++ 10.08 Uhr +++ Im zweiten beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima Zwei (Daini) arbeiten Experten weiter an der Wiederherstellung der Kühlung von zwei Reaktoren. Obwohl man sich darauf vorbereitet habe, habe man bisher bei keinem der vier Reaktoren Druck abgelassen, teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA am Montag mit. Die Radioaktivitätswerte rund um die Anlage seien normal.

+++ 9.23 Uhr +++ Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji sind die Reaktoren Eins und Zwei des Atomkraftwerkes Fukushima II erfolgreich abgekühlt worden.

+++ 9.18 Uhr +++ Nach dem Ausfall eines weiteren Kühlsystems im Krisenreaktor Fukushima I kommt es bei den Notmaßnahmen offenbar zu Komplikationen. Der AKW-Betreiber Tepco kann nach eigenen Angaben nicht bestätigen, dass das eingeleitete Meerwasser das Innere des Reaktors Nummer Zwei erreicht hat.

+++ 9.09 Uhr +++ Das Kühlwasser im Reaktor 2 des Kernkraftwerks Fukushima Eins sinkt weiter. Es werde bald die unter die Höhe der Brennstäbe absinken, sagte der japanische Regierungssprecher Yukio Edano. Das Kühlsystem im Reaktor ist ausgefallen und die Gefahr einer Überhitzung steigt. Nur Stunden zuvor war es im Reaktor 3 derselben Anlage zu einer schweren Explosion gekommen.

+++ 8.56 Uhr +++ Die zweite Explosion im Atomkraftwerk Fukushima Eins hat das Gebäudes des 3. Reaktors zerstört. Das teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA am Montagmorgen mit. Der innerste Sicherheitsbehälter sei aber durch die Wasserstoffexplosion nicht beschädigt worden. Auch der Kontrollraum des dritten Reaktors in Fukushima sei noch benutzbar.

+++ 8.53 Uhr +++ Die japanische Notenbank pumpt nach dem schweren Erdbeben weitere Milliarden in den Markt. Das Programm zum Wertpapierkauf werde um fünf Billionen Yen (44 Milliarden Euro) auf 40 Billionen Yen (350 Milliarden Euro) aufgestockt, teilte die Bank am Montag mit. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Leitzinsen bei praktisch null zu belassen.

+++ 8.36 Uhr +++ Der Betreiber des Atomkraftwerkes Fukushima I, Tokyo Electric Power (Tepco), hat mit dem Einleiten von Meereswasser in den Reaktor Nummer Zwei begonnen. Zuvor war das Kühlsystem ausgefallen.

+++ 8.27 Uhr +++ In der von einem Erdbeben verwüsteten Küstenregion Japans sind nach Polizeiangaben weitere 1000 Leichen gefunden worden.

+++ 8.13 Uhr +++ Bei einem Wärmekraftwerk in der japanischen Erdbebenregion Fukushima ist am Montag ein Öltank explodiert. Über mögliche Verletzte und Schäden an der Anlage der Betreiberfirma Tohoku war zunächst nichts bekannt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

+++ 8.11 Uhr +++ Der dritte Reaktor des japanischen Atomkraftwerks Fukushima verliert nach Mitteilung des Betreibers an Kühlkapazität. Dies könne zu einer Überhitzung und damit zu einer weiteren Explosion führen.

+++ 8.02 Uhr +++ Ein neues Nachbeben mit der Stärke 6,2 hat am Montag den Bahnverkehr in der japanischen Hauptstadt zum Erliegen gebracht. Japan Rail, der größte Verkehrsbetrieb des Landes, stellte bis auf vier alle Stadtlinien ein. Und auch diese sind teilweise unterbrochen. Nur 10 Prozent der Züge auf der wichtigsten Ost-West Bahnlinie durch Tokio würden verkehren, berichtete das japanische Fernsehen.

+++ 7.26 Uhr +++ Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist die Hülle des Reaktorkerns bei der Wasserstoffexplosion im Atomkraftwerk Fukushima nicht beschädigt worden.

+++ 7.20 Uhr +++ Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi im Reaktor 2 fällt nach Informationen der Nachrichtenagentur Jiji das Wasserniveau. Die Kühlfunktionen seien ausgefallen, hieß es.

+++ 7.00 Uhr +++ Der japanische Aktienmarkt bricht ein: Der Topix verzeichnet die größten Verluste seit der Lehman-Pleite. Der Nikkei stürzt mehr als sechs Prozent ab.

+++ 7.06 Uhr +++ Der weltgrößte Autobauer Toyota lässt die Produktion in allen japanischen Werken bis mindestens Mittwoch ruhen. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag. Der Konzern hatte bereits am Wochenende einen Produktionsstopp für Anfang der Woche angekündigt.

+++ 6.12 Uhr +++ Der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan ist nach einem Zeitungsbericht durch eine radioaktive Wolke gefahren, die von den japanischen Atomreaktoren ausgehen soll. Mehrere Crewmitglieder hätten binnen einer Stunde eine Monatsdosis Strahlung abbekommen, berichtete die US-Zeitung „New York Times“ unter Berufung auf Regierungskreise. Zunächst wurden keine Krankheitssymptome gemeldet. Zudem hätten am Sonntag Hubschrauber etwa 100 Kilometer vom japanischen Kernkraftwerk Fukushima entfernt kleine Mengen radioaktiver Partikel gemessen. Die Stoffe würden noch analysiert. Dem Bericht zufolge werden darunter Cäsium-137 und Jod-121 vermutet.

+++ 5.05 Uhr +++ Bei der Explosion im Reaktor 3 im Atomkraftwerk Fukushima I wurden nach Mitteilung der Betreiberfirma Tepco elf Menschen verletzt.

+++ 4.43 Uhr +++ Nach der Explosion im Atomkraftwerk Fukushima I gibt es nach Angaben der Regierung keine veränderten Strahlenwerte um den Komplex. Bei dem Vorfall am Montag seien sechs Menschen verletzt worden.

+++ 3.45 Uhr +++ An der Küste der Präfektur Miyagi werden nach einem Bericht der Agentur Kyodo etwa 2000 Leichen gefunden.

+++ 3.42 Uhr +++ Trotz der erneuten Explosion im Atomkraftwerk Fukushima I ist nach Angaben der Regierung die Hülle um den betroffenen Reaktor offenbar intakt. Es sei unwahrscheinlich, dass eine größere Menge Radioaktivität ausgetreten sei.

+++ 3.31 Uhr +++ Die japanische Wetterbehörde teilt mit, dass kein Tsunami registriert worden sei.

+++ 3.23 Uhr +++ Die japanische Notenbank erhöht ihre Geldspritze für den Markt nach einem Bericht der Agentur Kyodo auf 15 Billionen Yen.

+++ 3.16 Uhr +++ Einem Fernsehbericht zufolge hat sich einem weiteren Reaktor des Atomkraftwerkes Fukushima I eine Wasserstoffexplosion ereignet.

+++ 3.09 Uhr +++ Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo wird an der Küste der Präfektur Fukushima ein weiterer Tsunami erwartet. Er soll drei Meter hohe Wellen mit sich bringen.

+++ 1.57 Uhr +++ Das US-Finanzministerium kündigt an, die Märkte wegen der Krise in Japan genau zu beobachten.

+++ 1:42 Uhr +++ Die Situation in dem japanischen Katastrophen-AKW bleibt nach den Worten von Ministerpräsident Naoto Kan besorgniserregend. Man tue alles, um Schäden zu verhindern.