Ein schwarzer Tag auf der A5 bei Karlsruhe: Sechs Menschen sterben bei zwei Unfällen. Dabei fuhr jedes Mal ein Lastwagen weitgehend ungebremst in ein Stauende. Allein in einem Kleinlaster kamen fünf Insassen ums Leben.

Karlsruhe - Sechs Menschen sind am Montag bei zwei Autobahnunfällen in der Nähe von Karlsruhe ums Leben gekommen. Fünf von ihnen verbrannten am Morgen in ihrem Kleinlastwagen und konnten erst einige Stunden nach dem Unglück geborgen werden, wie die Polizei mitteilte. Das fünfte Todesopfer fanden die Rettungskräfte erst am Nachmittag in dem völlig ausgebrannten Wrack. Etwa zu diesem Zeitpunkt kam es am 20 Kilometer entfernten Stauende erneut zu einem Zusammenstoß, bei dem ein weiterer Lastwagenfahrer starb. Insgesamt waren acht Lkw in die beiden Unfälle verwickelt.

 

Die Toten in dem Kleinlaster konnten nach Angaben der Polizei noch nicht identifiziert werden. Die Beamten gehen davon aus, dass die Opfer aus Litauen kommen. Bei dem zweiten Zusammenstoß starb der 44 Jahre alte mutmaßliche Unfallverursacher, der aus Rumänien stammt. Der holländischer Fahrer des Transporters, den er gerammt hatte, wurde schwer verletzt. Die anderen Unfallbeteiligten kamen weitgehend glimpflich davon.

Seinen Ausgangspunkt nahm der schwarze Tag an einer Böschung bei Karlsruhe, die nach der langen Regenzeit aufgeweicht auf die Fahrbahn am Karlsruher Dreieck gerutscht war. Für die Aufräumarbeiten musste die Polizei die Fahrbahn in Richtung Süden verengen. Das führte zu einem zwölf Kilometer langen Stau. An dessen Ende fuhr dann ein 31 Jahre alter Lastwagenfahrer um kurz vor 8.00 Uhr mit seinem Truck in den Kleinlaster und dessen Anhänger und schob ihn auf drei weitere Transporter.

Der Kleinlaster und zwei weitere Lastwagen hatten Dämmmaterial geladen, das sich schnell entzündete. Die Feuerwehr konnte das Ausbrennen nicht verhindern. Wie es zu dem Unfall kam, ist bislang unklar. Die Autobahn wurde für zwei Stunden total gesperrt, da durch den Zusammenprall Fahrzeugteile auf die Gegenfahrbahn geschleudert worden waren und dort einen weiteren Unfall verursacht hatten. Dann konnte zumindest die Fahrbahn Richtung Norden wieder für den Verkehr freigeben werden.

Erst am Nachmittag war auch die Unfallstelle geräumt. Doch als die Strecke freigegeben werden sollte, krachte am neuen Stauende etwas mehr als 20 Kilometer entfernt - in der Höhe der Ausfahrt Kronau - erneut ein Sattelzug in die stehende Schlange. Das zog eine weitere Sperrung nach sich. Der Schaden wird auf mehrere 100 000 Euro geschätzt.