Der grüne OB Fritz Kuhn hält zwar seit einem Jahr mit viel Energie die Stadt auf Trab – für die Energiewende hat er aber noch nicht allzu viel getan. Doch das Thema muss er jetzt angehen, kommentiert Thomas Faltin.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Der grüne OB hält zwar seit einem Jahr mit viel Energie die Stadt auf Trab – für die Energiewende hat er aber noch nicht allzu viel getan. Kaschiert wird diese Abstinenz durch den Umstand, dass dieser eigentlich urgrüne Themenacker zuvor schon durch den schwarzen Vorgänger-OB ziemlich gut bestellt worden ist. Tatsächlich erntet Fritz Kuhn derzeit nur, was Wolfgang Schuster (und Michael Föll) gesät hat: allem voran die Gründung der rein ökologisch ausgerichteten Stadtwerke, aber auch den Rückkauf der Strom- und Gaskonzession sowie den Bau der Biogasanlage in Zuffenhausen.

 

Doch es wird Zeit, dass der grüne OB nun nachlegt und ein Energiekonzept vorstellt – auch wenn sein Einwurf nicht falsch ist, dass die noch unklaren Vorgaben der Bundesregierung erheblichen Einfluss auf die Möglichkeiten vor Ort haben. Aber er selbst hat vor einem Jahr das ehrgeizige Ziel ausgegeben, dass schon im Jahr 2020 der Strom aller privaten Haushalte in Stuttgart aus ökologischen Quellen fließt.

Um das Ziel zu erreichen, sind riesige Anstrengungen notwendig

Die Stadtwerke sind furios gestartet, haben in wenigen Monaten 14 Windräder erworben und sind in der Planung für zehn weitere – das bringt derzeit 60 und nach Fertigstellung aller Räder 120 Gigawattstunden pro Jahr; bislang schon stemmt Stuttgart die Produktion von 80 Gigawattstunden grünen Stroms. Doch die privaten Haushalte verbrauchen in Stuttgart 850 Gigawattstunden im Jahr. Was noch zu leisten ist, bleibt also gigantisch. Stuttgart muss deshalb jetzt weitere möglichst große Schritte tun, und bei der Energieeffizienz und beim Energiesparen braucht man nicht auf den Bund zu warten.

Also Herr Kuhn: in die Bütt, bitte.