Die neuen Betreiber des Motorsportler-Mekkas „Glemseck“ setzen in Leonberg auf klassische regionale Küche und Burger. Die Speisekarte für das Restaurant hat Chefkoch Jürgen Girke aufgepeppt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Geprägt hat diesen Ort die ehemalige Solitude-Rennstrecke: Das Hotel Restaurant Glemseck, das sich direkt an der einstigen Start- und Zielgeraden befindet, ist ein Mekka für Motorradfahrer. Auch Radler und Ausflügler nutzen das Lokal bei Leonberg gern zur Einkehr.

 

Nach mehr als vier Jahrzehnten hat die ehemalige Besitzerin Hannelore Sonnet den Gastronomiebetrieb verkauft und sich in den Ruhestand zurückgezogen. Optisch hat sich bisher kaum etwas verändert: Für den Außenbereich und den Biergarten gab es eine neue Bestuhlung. Größere Verschönerungen will man im Herbst angehen, kündigt Kristin Straßburger an. Die 30-Jährige ist die Betriebsleiterin, seit Hotel und Restaurant im vergangenen Jahr von der Hoffnungsträger-Stiftung übernommen wurden. Die Planungen überraschen kaum: „Den Motorsport wollen wir nun in der Gestaltung im Inneren stärker aufgreifen“, kündigt Kristin Straßburger an.

Das bisherige Repertoire im Glemseck um Burger erweitert

Die Speisekarte für das Restaurant hat Chefkoch Jürgen Girke aufgepeppt. Das bisherige kulinarische Repertoire wurde um Burger erweitert. Die gibt es in verschiedenen Varianten: als „Fat Boy“ mit viel Rindfleisch und schwäbischem Landkäse oder als „Bacon“-Spezial mit gebratenem Speck und Westernkartoffeln. Vegetarische Burger-Fans bekommen einen Pilzbratling zwischen die Brötchenscheiben.

Nicht jeder steht auf den derzeitigen Burger-Hype. Deshalb gibt es viele schwäbische Klassiker im Glemseck: Linsen mit Spätzle, Schnitzel und der Zwiebelrostbraten dürfen natürlich auch nicht fehlen (14,40 Euro). Mit schönem Blick auf grüne Wiesen und Wald wählen wir zur Einstimmung das schwäbischste aller Gerichte: Maultaschen in der Brühe (4,90 Euro). Die werden zügig gebracht und sind nach klassischem, schwäbischem Standardrezept gefertigt. Da gibt es nichts auszusetzen. Auch der Vorspeisensalat (4,90 Euro) besteht – wie versprochen – aus knackigen und frischen Blattsalaten, ergänzt um Kartoffelsalat und allerlei Rohkost. Für den Hauptgang wählen wir den vegetarischen „Breakout“-Burger (8,90 Euro). Geschmacklich ist er in Ordnung, die Pommes dazu sind kross. Nur der Pilzbratling wurde durch einen Bratling aus Karotten und Erbsen ersetzt – ohne Ankündigung.

Das Tagesgericht, Putenmedaillons in Pfifferlingrahmsoße mit Kräuterschupfnudeln (13,90 Euro), ist jedoch nicht ganz so gelungen. Die Pfifferlingsoße ist recht wässrig. Die Medaillons hätten etwas mehr Raffinesse, sprich Würze, vertragen können. Aber: die Portionen sind reichlich, das Preis-Leistungsverhältnis passt – nach einer langen Motorrad- oder Radtour also genau das richtige Ausflugslokal. Versöhnt hat uns zudem das Dessert: frische Erdbeeren mit Mascarponecreme und Schokoladeneis (4,90 Euro).

Restaurant Glemseck, Glemseck 1, 71229 Leonberg, Tel. 071 52/92 84 40, www.hotel-glemseck.de, Öffnungszeiten: freitags bis dienstags von 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr, am Wochenende nachmittags für Kaffee und Kuchen geöffnet.

Die Bewertung:

Küche: 3 von 5 Sternen

Service: 3 Sterne

Ambiente: 4 Sterne

Die Beurteilung berücksichtigt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das günstige Lokal um die Ecke wird nach anderen Kriterien bewertet als ein Sternerestaurant. Der Test gibt Aufschluss über die Tagesform der Küche.