Neuerdings steuern viele Menschen den zweiten Stock der Königsbau-Passagen an: sie gehen zum Futtern in die Food Lounge. Auch Matthias Ring hat sich dort umgesehen. Ob es ihm wohl geschmeckt hat?

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - Nach dem Urlaub in einem Hotel, das die Erwartungen nicht ganz erfüllt hat, kann man immer noch als Mindeststandard verkünden: „Aber sauber war’s.“ Ähnlich geht es uns nach dem Besuch der Food Lounge – nur dass wir keine Erwartungen hatten, obwohl wir wissen, dass auch Systemgastronomie, Fast Food und Imbisse mehr als okay sein können.

 

Im zweiten Stock des Königsbaus hat man die Wahl zwischen 13 „Gastronomen“, steht in der „Center-Zeitung“. Also sind wir zweimal zu zweit hin, einmal abends, einmal mittags, um zu sehen: Der Laden läuft. Auch wir haben uns viel bewegt und wenig Zeit gemeinsam am Tisch verbracht, weil – das kennen wir von Vapiano – man unterschiedliche Wartezeiten hat. Gemütlichkeit kommt bei bis zu 650 „stylischen Sitzplätzen“ trotz halbhoher Trennwände eh kaum auf. Den schönsten Blick hat man am Rand – auf das Gourmetrestaurant 5.

Gut, weil nicht zu künstlich

Nach 20 Uhr kann man sich bei Culin Asia günstig einen Teller für 5 Euro zusammenstellen, aber Temperatur, Konsistenz und Geschmack des Essens waren so, dass das erste Tablett gut beladen wieder abgetragen wurde. Frischer ist’s bei Immergrün, aber der kleine Falafel Wrap (2,45 Euro) war fad, auch einen Salat „Caesar’s Chicken Style“ (5,95 Euro) hatten wir schon viele Male besser gehabt. Mehr Geschmackserlebnis gab’s bei Alice Premium Döner, aber mit dem „Premium Spezial“ auch das teuerste (13 Euro). Dieser Döner ist ein offener mit Kalbscheiben, darüber eine Butter-Tomatensoße, darunter erst geröstete, dann aufgeweichte Brotwürfel. Bei Chutney ließen wir uns für 6,50 Euro Chicken Madras (orange) und Chicken Mango (gelb) auf den Teller schaufeln, die Hühnerteile waren mehr und weniger zart, die Soßen eher assimiliert. Der „Big Apple“ (3,90 Euro) bei 1st Avenue Crêpes war etwas zäh, aber mit frischen Apfelstückchen und vielen Rosinen. Auch der Erdbeer Frozen Yogurt „Pink Paradise“ (2,90 Euro) war gut, weil nicht zu künstlich.

Noch mehr Pink gibt es bei Pink Punk nebenan, etwa einen Cupcake namens „Pink Vanilla“ (2,70 Euro) oder einen „Berry-Punk“ (klein 2,30 Euro), beides anständig und der krönende Abschluss, weil auch beim zweiten Besuch der Mjam-Mjam-Faktor zuvor fehlte: Der kleine Cheeseburger (4,40 Euro) bei Wittkoop war zu trocken, die knusprige Ente (7,90 Euro) bei Thai Cuisine mit „hausgemachter Thai-süß-sauer-Soße“ war, nun ja, lieblich, beim „A Menü“ (6,80 Euro) der QQ Sushi Lounge half wie bei vielen Sushi-Läden viel Sojasoße, Wasabi und Ingwer.

Die süßen Sachen sind in Ordnung

Todis Verlässlichkeit kennen wir schon von um die Ecke, Ciao Bella nicht, weil noch nicht geöffnet ist. Fazit nach unseren Crossover-Stichproben: an Herzhaftem können wir nicht viel empfehlen, die süßen Sachen sind so weit in Ordnung. Ein Dessert wäre also eine gute Option – vielleicht nach dem Mittagsimbiss bei San’s oder vor dem Schnaps in der O.T. Bar.