Das Ye Shan Fang – zu deutsch: Ye’s Restaurant – ist ein städtebaulich interessanter Neubau mitten im Remstal-Wengerterdorf Endersbach. Der programmatische Untertitel lautet: „Sushi & Chinesische Küche“.

Stuttgart - An Restaurants mit chinesischer Küche fehlt es in der Region nun wirklich nicht, auch nicht an solchen mit dem Anspruch gehobenen Niveaus. Also einfach noch ein Chinese? Nein, so einfach ist die Sache mit dem Ye Shan Fang – zu deutsch: Ye’s Restaurant – im städtebaulich interessanten Neubau mitten im Remstal-Wengerterdorf Endersbach nicht. Dafür steht schon der quasi programmatische Untertitel: „Sushi & Chinesische Küche“. „Ja klar“, erklärt die Servicedame mit freundlichem Lachen auf die Nachfrage, wie eine solche Kombination funktioniert: „Wir haben zwei Küchen. Die große und dann noch die Sushi-Küche, da können sie auch zuschauen.“ Was sie nicht dazu sagt, ist, dass sich die neue Gastroeinrichtung im Remstal für jene Sushiküche eigens einen Sushi-Meister hergeholt hat.

 

Für Sushi-Neulinge ein Geschmackserlebnis

Wir sind zunächst sehr angetan vom Ambiente im stil- und geschmackvoll, aber dezent eingerichteten Neubau. Angenehm locker angeordnet die Möblierung, unaufdringlich und passend die farbliche und dekorative Gestaltung im Restaurant. Zum Start wählen wir den Pflaumenwein (5cl, 3,10 Euro) – angenehm fruchtig, frisch und nicht zu süß. Dem jungen Begleiter fällt das japanische Kirin-Bier (0,33l, 4,40 Euro) als angenehm leicht auf. Misoshiro, die japanische Sojapastesuppe mit Tofu (drei Euro) und Torinoko No Osuimono, die Hühnerfleischsuppe (3,50 Euro) sind kräftig schmackhaft und rundum angenehm. Als weitere Vorspeise entscheidet sich die Begleitung für die hausgemachten Gyouzo, vier Teigtaschen mit Fleisch und Gemüse (4,80 Euro) und stellt fest dass die fein gewürzten fernöstlichen Maultäschle auch ein Schwabenherz höher schlagen lassen. Ein Muss ist der Streifzug durch das Sushi-Angebot. Ich entscheide mich für das Osaka-Menü (29,90 Euro), zu dem auch schon das japanische Tofusüppchen gehört hat. Auch optisch sehr ansprechend auf der Platte präsentiert, finden sich die kleineren Hosomaki (jeweils sechs Stück, als Einzelbestellung 3,10 Euro bis 6,90 Euro)und die großen Futomaki (sechs Stück, 7,90 bis 8,90 Euro). Ob Sake Futomaki mit Lachs, Salat und Philadelphia oder die mit Sesam ummantelte California-Rolle – es ist auch für Sushi-Neulinge ein absolutes Geschmackserlebnis, samt Anleitung im Stäbchengebrauch bei Bedarf. Der Begleiter entscheidet sich für das im Wok gebratene Gemüse mit Rindfleisch (11,90 Euro) und schwärmt vom knackig-würzigen Gemüse. Bei Haidle-Riesling vom Stettener Pfeffer (0,25 l, 4,20 Euro) oder badischem Spätburgunder (0,25 l, 4,80 Euro) kommt auch der Weinfreund gut weg. Wir beenden den Ausflug in japanische und chinesische Küchengefilde mit Fireball, gebratenen Reisbällchen mit Sesam (2,90 Euro) sowie einem etwas trocken geratenen Cheese Cake (5,90 Euro) und stellen insgesamt fest, dass im Ye Shan Fang nicht nur kulinarisch höchst Interessantes geboten wird, sondern dies auch noch zu sehr akzeptablen Preisen.

Die Bewertung:

Küche***

Service***

Ambiente***

***** = herausragend, **** = überdurchschnittlich, *** = gut, ** = Luft nach oben, * = viel zu verbessern

Die Beurteilung berücksichtigt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das günstige Lokal um die Ecke wird nach anderen Kriterien bewertet als ein Sternerestaurant. Der Test gibt Aufschluss über die Tagesform der Küche.