Die Hofkammer wird rund 20 Bäume auf der Domäne Monrepos in Ludwigsburg fällen. Das Unternehmen reagiert damit auf einen Vorfall aus dem vergangenen Sommer: damals war in der Nähe von Fußgängern ein Baum auf den Gehweg gestürzt.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Die Hofkammer des Hauses Württemberg wird in den kommenden vier Wochen rund 20 Bäume auf der Domäne Monrepos in Ludwigsburg fällen. Das Unternehmen reagiert damit auf einen Vorfall im vergangenen April: Damals stürzte in unmittelbarer Nähe von Fußgängern ein Kastanienbaum auf den Gehweg, der rund um den Monrepossee führt. Die Hofkammer ist die Eigentümerin des Areals mitsamt dem Seeschloss, allerdings ist der dazugehörige Park öffentlich zugänglich und ein beliebtes Ziel von Spaziergängern und Erholungssuchenden.

 

Um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, hat die Hofkammer nach dem Beinahe-Unglück einen Baumsachverständigen hinzugezogen. „Und die Begutachtung hat ergeben, dass es notwendig ist, rund 20 Bäume zu fällen“, sagt der Geschäftsführer Bernd Rieger. An mehreren anderen Bäumen sollen lediglich einzelne Äste gestutzt oder die Kronen mit Seilen stabilisiert werden.

Insgesamt stehen auf dem Monrepos-areal im Nordwesten von Ludwigsburg mehr als 530 Bäume, einige davon sind mehrere hundert Jahre alt. Schon früher haben Förster den Bestand im Park regelmäßig auf Schäden kontrolliert und wenn nötig dafür gesorgt, dass einzelne Bäume gestutzt oder gefällt wurden.

Der Baum verfehlte nur knapp zwei Fußgänger

„Bislang sind wir dabei immer sehr behutsam vorgegangen“, sagt Rieger, „und das wollen wir grundsätzlich so beibehalten. Aber wir haben im vergangenen Jahr deutlich vor Augen geführt bekommen: zu behutsam dürfen wir eben auch nicht sein.“ Der Baumsachverständige hat daher in den vergangenen Monaten sehr viel genauer hingeschaut als bisher üblich. Nach Angaben der Hofkammer hat der Experte jeden einzelnen Baum auf dem Areal in Augenschein genommen – und damit auch jene, die von außen völlig intakt aussehen.

Denn auch die Kastanie, die im April laut Augenzeugen nur wenige Meter neben zwei Müttern mit Kinderwagen auf den Gehweg gekracht war, hatte äußerlich keinerlei Schäden aufgewiesen. Erst nach dem Sturz stellte sich heraus, dass der Stamm innen hohl war und der Baum daher nicht mehr standfest.

Grundsätzlich sei das Ergebnis des Sachverständigengutachtens durchaus positiv, sagt Rieger. Trotz des hohen Alters seien die meisten Bäume auf der Domäne Monrepos in einem „sehr ordentlichen Zustand“. Bei einer Gesamtzahl von 530 werde der Verlust von rund 20 Bäumen für Besucher und Spaziergänger nicht sichtbar sein. Von einem Kahlschlag könne demnach keine Rede sein.