Die Umgestaltung des Ludwigsburger Synagogenplatzes beginnt – bis November soll die lang geplante Gedenkstätte fertiggestellt sein.

Ludwigsburg - Morgen beginnt der Umbau am Ludwigsburger Synagogenplatz. Zunächst werden die Bäume gefällt, danach wird die Baugrube ausgehoben. Bis zum Pogromgedenktag am 10. November soll die künstlerische Umgestaltung abgeschlossen sein. Charakteristisch dafür wird ein Ensemble aus 23 Koffer-Nachbildungen mit den Namen der ermordeten jüdischen Mitbürger sein.

 

Zuletzt war kritisiert worden, dass die ansonsten freie Fläche an der Ecke Solitude- und Alleenstraße künftig nur auf einer Seite – zu einem Bankgebäude hin – durch ein Spalier aus fünf Linden begrünt sein wird: Die Bäume in der Stadt müssten um jeden Preis erhalten bleiben, so die Argumentation. Durchgesetzt aber haben sich die Befürworter einer Neugestaltung, die eine Art Wunde im Stadtgefüge offen lässt. Ein parkähnlicher Platz sei dem Anlass nicht angemessen.

Bereits gestern wurden zwei Bäume beschnitten, die umgepflanzt werden sollen. Die übrigen seien nicht mehr zu retten, sagt Gerhard Kohler vom Fachbereich Tiefbau und Grünflächen: „Die sind zu kümmerlich.“ Der Untergrund habe sie in ihrem Wachstum behindert. Weil bisher auch das Wasser nie richtig abgeflossen ist, werden 260 000 Euro der insgesamt für den Umbau veranschlagten 360 000 Euro im Untergrund verbuddelt: um ihn per Drainagen trocken zu legen.

Die Koffer-Skulpturen, die dann am Platz festgeschraubt werden, seien „vandalismussicher“, versichert Kohler. Die Steinplatten, die schon bisher den Grundriss der einstigen Synagoge nachbildeten, werden zurzeit bei einem Steinmetz per Sandstrahl aufpoliert. Eine Fertigstellung bis 10. November sei möglich, sagt Kohler. Problematisch sei einzig der gelbfarbene Possehl- Belag, der am Ende aufgetragen werde – was aber nur bei absoluter Trockenheit und bei mindestens 8 Grad Celsius machbar sei.