Es ist ein seltsames Verhalten, das die Stadt beim Thema Südwestumfahrung von Eglosheim an den Tag legt. Schon die Art, wie die Pläne für eine Verlegung der B 27 öffentlich wurden, war merkwürdig: Noch vor der angeblich ausschlaggebenden Sitzung des interkommunalen Ausschusses Ikarus mit Asperg und Tamm im April deutete der Oberbürgermeister Werner Spec das Vorhaben im Eglosheimer Stadtteilausschuss an. Es folgte ein Pressebericht – der einen Aufschrei und massive Proteste bei den betroffenen Bürgern auslöste. Dennoch hielt es die Stadt offenbar nicht für nötig, Räte und Bürger offiziell über ihr Vorhaben zu informieren. Dabei kam die Reaktivierung der alten Pläne wie aus dem Nichts und war zuvor auch gemeinderatsintern offenbar noch nie thematisiert worden.

 

Dies erfolgte erst Wochen später: Bei einer Bürgerversammlung am Montag und im Gemeinderat am Mittwoch. Doch auch hier macht einiges stutzig: Wieso kommt der OB bei einem so brisanten Thema nicht zur Bürgerversammlung? Und wieso stößt er die Bürger in der Gemeinderatssitzung vor den Kopf mit einer Friss-oder-Stirb-Rhethorik nach dem Motto, wenn ihnen die aktuelle Situation lieber sei als die Südwestumfahrung, spare die Stadt viel Geld – nur um sie gleich danach aufzufordern mitzuwirken?

Kaum vorstellbar, dass man so vorgeht, wenn einem ein Projekt wirklich wichtig ist – es sei denn, man packt die Sache wirklich ungeschickt an. Daher drängt sich die Frage auf, ob in der Causa Eglosheim noch andere Ziele verfolgt werden, die bisher noch nicht zur Sprache kamen.