Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten – jetzt soll der Tierschutzverein in einem Lärmgutachten darlegen, welche Auswirkungen die Baumaßnahmen haben könnten.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Noch ist der Deal nicht perfekt. Der Kaufvertrag, auf den sich die Betreiber des Ludwigsburger Tierheims auf dem Hohenecker Kugelberg und ihr Nachbar Andreas Holzwarth nach zähen Verhandlungen im Frühsommer geeinigt haben, ist noch immer nicht unterschrieben. Eigentlich hatten sich beide Parteien auf den 31. August als Zahlungstermin verständigt. Danach sollte bis zur endgültigen Übergabe zum 30. Juni 2015 die schrittweise Übergabe der Liegenschaften an das Tierheim erfolgen. In der Folge wollten die Tierschützer mit der Sanierung und Umgestaltung der Anlagen beginnen. Mehrere Erbschaften ermöglichen ihnen diese Investitionen. Doch sowohl vom Verkauf als auch vom Umbau ist man nun wieder weit entfernt.

 

Mit den Worten „Die Angelegenheit ist ein bisschen ins Stocken geraten“ hat Ludwigsburgs Baubürgermeister Michael Ilk unlängst im Stadtteilausschuss Hoheneck die überfällige Vertragsunterzeichung kommentiert. Durch von ihm initiierte Gespräche waren die Vertragspartner im Frühsommer nach einer Zeit der Uneinigkeit handelseinig geworden. Ilk will nun noch im Dezember zu einer weiteren Runde einladen, um die Gespräche – auch zwischen dem Tierheim und der Verwaltung – wieder ins Laufen zu bringen.

Auf der Suche nach einer stimmigen Lösung

„Das Tierheim hat seine Existenzberechtigung“, sagt Ilk. Und die Betreiber hätten das Recht, dort zu bauen. Nun müsse eine stimmige Lösung für das Tierheim und die Anwohner entwickelt werden. Im Zentrum steht für alle Beteiligten der Lärmschutz.

Eben aus Gründen der langfristigen Existenzsicherung will der Tierschutzverein, der das Tierheim betreibt, das Projekt voran treiben. Konkret heißt das: Der Verein möchte zusätzlich zum Nachbargrundstück auch die Flächen kaufen, die der Nachbar momentan von der Stadt gepachtet hat. Vor allem aber möchte er das Tierheimareal erwerben, das ihm die Stadt Ludwigsburg bisher in Erbpacht überlässt. Nun aber gebe es „seitens der Genehmigungsgremien neue, an einen möglichen Verkauf der städtischen Flächen gekoppelte Voraussetzungen“, sagt Holger Blinzinger, der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins. Für den Verein sei dies ein Hindernis auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Lösung.