Dominik Utz und Martin Schwimmer haben für ihren Film „Trash Detective“ einen schwäbischen Ort erfunden. Dafür haben sie in der Region gedreht – und weil ihr Hauptdarsteller Waldemar Brem schwer erkrankt ist – auch in dessen Münchner Heimat.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - „So schnell geben wir nicht auf“, sagt Dominik Utz. Und doch sind Martin Schwimmer und er ziemlich erleichtert. Den beiden Filmproduzenten ist passiert, was im Filmgeschäft hin und wieder vorkommt, was aber trotzdem nicht unbedingt die Nerven beruhigt. Ihr Hauptdarsteller erkrankte schwer, als sie schon vier Fünftel der Filmszenen gedreht hatten.

 

In diesem Stadium der Produktion fängt man nicht einfach wieder von vorne an. Da schreibt man höchstens das Drehbuch um – oder gibt dem Helden Zeit, sich zu regenerieren. Utz und Schwimmer haben auf Abwarten gesetzt und mit dem Fassbinder-Schauspieler Waldemar Brem eben ein paar Monate später gedreht, als er nicht mehr unter dem Eindruck seiner Chemotherapie stand. Fünf prallvolle und anstrengende Februartage waren das, bei denen sich Brem nicht schonte, die beiden Jungproduzenten ihm die Dreharbeiten aber so angenehm wie möglich machten, indem sie den Drehort ins Münchner Umland verlegten.

„Fargo“ ist das große Vorbild

Denn die Messlatte liegt hoch. Sie heißt „Fargo“, sagt Utz. „Fargo“, das ist einer der skurrilen Filme der Coen-Brüder Joel und Ethan. Er spielt im Mittleren Westen der USA und erzählt einen Kriminalfall aus der Provinz – mit absurden Wendungen und schrillen Helden. „Fargo“ ist Filmtitel und Ort der Handlung zugleich. Längst ist das Werk aus dem Jahr 1997 ein Kultfilm.

Das Fargo von Utz und Schwimmer heißt Matringen. Es ist auf keiner Landkarte zu finden und existiert momentan nur in den Köpfen der beiden Filmproduzenten und in einem Haufen Filmmaterial, der Ausbeute von 25 Drehtagen. Matringen, das ist ein imaginärer Ort in der schwäbischen Provinz. In ihm fließen die in Ilsfeld, Gerlingen, Kornwestheim und nun auch im Münchner Umland gedrehte Szenen inein-ander. In diesem Matringen siedeln die beiden Studenten der Filmakademie eine Kriminalhandlung an, die ebenso skurril wie die des großen Filmvorbildes sein soll.