Kommentar - Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab“, rief jemand aus dem Saal den Referenten am Pult der Eglosheimer Mehrzweckhalle zu – und erntete dafür viel Applaus. Obwohl der Mann mit dieser vermeintlichen Weisheit der Dakota aussprach, was viele im Saal dachten, trug es wenig zur Beruhigung bei. Bei den meisten Anwohnern überwiegt die Furcht, die Stadtverwaltung werde das „tote Pferd“ Südwestumfahrung weiterreiten – komme was da wolle.

 

Da der Oberbürgermeister noch nicht gesagt hat, warum er gerade jetzt dieses Projekt aus der Schublade geholt hat, scheint ein gewisses Misstrauen angebracht. Gibt es bisher nicht bekannte Gründe, die es sinnvoll erscheinen lassen, die Variante H4B4 durchzuboxen? Gegen alle Widrigkeiten und Widerstände? Die Bürgerinformation wäre eine gute Plattform gewesen, um sich zu erklären. Aber Werner Spec blieb der Veranstaltung fern und schickte stattdessen den Baubürgermeister in die Höhle des Löwen.

Dass die Umfahrung mit ihnen nicht zu machen sein wird, haben die mehreren hundert Bürger aus Ludwigsburg und Asperg am Montag allein durch ihre schiere Masse demonstriert. Sie sind davon überzeugt, das sich die Stadt vergaloppiert hat und sie werden das Projekt mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Diese Machtdemonstration war eindeutig und sie hätte vollauf genügt. Auch deshalb war es unnötig, dass man immer wieder verbal auf die Vertreter der Stadt eingeprügelt hat. Die Abordnung, die gekommen war, um zu informieren, ständig mit Pfiffen und Buhrufen zu unterbrechen oder auszulachen, zeugt von schlechtem Stil. So mancher Zwischenruf war einfach nur unverschämt.

Über dem verständlichen Ärger der unmittelbar Betroffenen sollte das Grundübel nicht vergessen werden: die Lärm- und Schadstoffbelastung an der Frankfurter Straße ist enorm und sie nimmt weiter zu. Mag sein, dass die Pläne für die H4B4-Trasse ganz schnell wieder kassiert werden – weil sie sich wegen der hohen Kosten oder wegen des massiven Widerstands als unrealisierbares Hirngespinst erwiesen haben. Damit aber wäre das stadtplanerische Problem nicht gelöst.

Es wäre schön, wenn die Allianz, die sich jetzt formiert hat, auch dann noch weiter bestehen würde – um in gemeinsamen Aktionen an einer Lösung für den gesamten Stadtteil zu arbeiten.

Totes Pferd

Kommentar - Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab“, rief jemand aus dem Saal den Referenten am Pult der Eglosheimer Mehrzweckhalle zu – und erntete dafür viel Applaus. Obwohl der Mann mit dieser vermeintlichen Weisheit der Dakota aussprach, was viele im Saal dachten, trug es wenig zur Beruhigung bei. Bei den meisten Anwohnern überwiegt die Furcht, die Stadtverwaltung werde das „tote Pferd“ Südwestumfahrung weiterreiten – komme was da wolle.

Da der Oberbürgermeister noch nicht gesagt hat, warum er gerade jetzt dieses Projekt aus der Schublade geholt hat, scheint ein gewisses Misstrauen angebracht. Gibt es bisher nicht bekannte Gründe, die es sinnvoll erscheinen lassen, die Variante H4B4 durchzuboxen? Gegen alle Widrigkeiten und Widerstände? Die Bürgerinformation wäre eine gute Plattform gewesen, um sich zu erklären. Aber Werner Spec blieb der Veranstaltung fern und schickte stattdessen den Baubürgermeister in die Höhle des Löwen.

Dass die Umfahrung mit ihnen nicht zu machen sein wird, haben die mehreren hundert Bürger aus Ludwigsburg und Asperg am Montag allein durch ihre schiere Masse demonstriert. Sie sind davon überzeugt, das sich die Stadt vergaloppiert hat und sie werden das Projekt mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen. Diese Machtdemonstration war eindeutig und sie hätte vollauf genügt. Auch deshalb war es unnötig, dass man immer wieder verbal auf die Vertreter der Stadt eingeprügelt hat. Die Abordnung, die gekommen war, um zu informieren, ständig mit Pfiffen und Buhrufen zu unterbrechen oder auszulachen, zeugt von schlechtem Stil. So mancher Zwischenruf war einfach nur unverschämt.

Über dem verständlichen Ärger der unmittelbar Betroffenen sollte das Grundübel nicht vergessen werden: die Lärm- und Schadstoffbelastung an der Frankfurter Straße ist enorm und sie nimmt weiter zu. Mag sein, dass die Pläne für die H4B4-Trasse ganz schnell wieder kassiert werden – weil sie sich wegen der hohen Kosten oder wegen des massiven Widerstands als unrealisierbares Hirngespinst erwiesen haben. Damit aber wäre das stadtplanerische Problem nicht gelöst.

Es wäre schön, wenn die Allianz, die sich jetzt formiert hat, auch dann noch weiter bestehen würde – um in gemeinsamen Aktionen an einer Lösung für den gesamten Stadtteil zu arbeiten.