Noch in diesem Jahr soll die Trasse entlang der Bottwartalstraße ausgebaut werden. Sie ist Teil des städtischen Radroutenkonzepts 2025, das im vergangenen Jahr verabschiedet wurde.

Ludwigsburg - Die Stadt will beim Thema Radverkehr vorankommen. Deshalb soll noch in diesem Jahr der Radweg entlang der Bottwartalstraße verlängert werden – das hat der Bauausschuss jetzt beschlossen. Die Trasse ist Teil des Radroutenkonzepts 2025, das im vergangenen Jahr verabschiedet wurde, und soll die Verbindung für Radler von der Innenstadt nach Hoheneck verbessern.

 

Konkret geht es um den Bereich der Bottwartalstraße zwischen der Steinkopfstraße und dem Heilbadweg. Auf Höhe der Steinkopfstraße wird der aus der Innenstadt kommende Radweg fortgeführt, der bislang hier endet. Für den neuen Abschnitt wird ein bereits bestehender, schmaler Begleitweg ausgebaut.

Die neue Strecke soll zunächst 2,35 Meter breit sein, parallel dazu soll ein Fußweg von zwei Metern Breite ausgebaut werden. Weiter in Richtung Heilbadweg wird die Radtrasse nur noch zwei Meter breit sein, der Fußweg dagegen 2,30 Meter. Nach dem Heilbadweg ist eine provisorische Ausleitung auf die Fahrbahn vorgesehen. Damit will sich die Stadt eine problemlose Weiterführung des Radwegs offenhalten, die langfristig geplant ist.

Eingriff in Grünflächen und Baumbestand

Um den Ausbau realisieren zu können, muss die Stadt allerdings in die Grünflächen entlang des Weges eingreifen: Teilweise muss Grün gerodet werden, zudem stehen einige kleinere und mittelgroße Bäume im Weg. Auch mehrere Zäune müssen weichen, sie werden nach dem Ausbau an anderer Stelle wieder aufgestellt. Bis auf eines befinden sich alle Grundstücke entlang der künftigen Trasse in städtischem Besitz – die Eingriffe dürften also kein Problem darstellen. Mit den Besitzern des einzig verbliebenen Privatgeländes sei man bereits in Verkaufsverhandlungen, teilt die Stadt mit. Falls keine Einigung erzielt werden könne, müsse man hier eben eine provisorische Engstelle einrichten.

In der Gegenrichtung – von Hoheneck in die Innenstadt – muss der Radweg komplett neu gebaut werden. Er soll etwa 2,10 Meter breit sein und mit einem Bordstein von der Fahrbahn getrennt werden. Auch hier werden Eingriffe ins Grün notwendig: Bäume müssen zurückgeschnitten oder teilweise gefällt und Zäune versetzt werden. Auf Höhe der Querung zwischen Steinkopfstraße und Östlichem Parkweg steht zudem eine 100 Jahre alte Kastanie auf der künftigen Trasse. Damit der Baum erhalten bleibt, soll der Radweg um diesen herumgeführt werden und dann in den Fuß- und Radweg Richtung Innenstadt münden, der bereits 2012 erstellt wurde. Die Straßenbeleuchtung soll im Zuge der Arbeiten weiter an den Fahrbahnrand versetzt werden, sodass auch der neue Radweg gut ausgeleuchtet wird. Zudem ist als Ausgleich für die Eingriffe in Grünflächen und Baumbestand unter anderem geplant, den Radweg auf der östlichen Seite mit wasserdurchlässigem Belag auszustatten.

Kritik an hohen Kosten für die Strecke

Die Stadträte zeigten sich im Bauausschuss überwiegend begeistert von den Plänen. Nicht nur, weil der Ausbau der Radrouten inzwischen ein großes Ziel der Stadt ist, sondern auch, weil die Bottwartalstraße eine wichtige Strecke für Kinder und Jugendliche ist, die mit dem Rad zur Schule fahren: „Ich freue mich, dass wir endlich mal ein Resultat aus der Radwegebefragung haben“, sagte Christine Knoß (Grüne). Vor etwa zwei Jahren hatte die Stadt unter allen Schülern eine Umfrage zum Thema Radschulweg gestartet. Die Ergebnisse flossen in das Radroutenkonzept 2025 ein, das zehn Routen umfasst, die vorrangig ausgebaut werden sollen.

Doch nicht alle Räte waren restlos überzeugt vom neuen Radweg nach Hoheneck. Elga Burkhardt (Lubu) hielt die Pläne für „ziemlich teuer und wenig ökologisch“ und monierte zudem, auf einem gemeinsamen Weg würden die Fußgänger als schwächere Verkehrsteilnehmer benachteiligt. Auch Dieter Juranek (SPD) übte Kritik. Rund 400 000 Euro für diese Strecke seien sehr viel: „Das ist uns schon sauer aufgestoßen.“