Wenn sich immer mehr ältere Menschen ehrenamtlich engagieren, ist das für eine Kommune ein Pfund. Es gelte allerdings, die Menschen in Planungsprozesse einzubinden, sagt Konrad Seigfried. Selbst mag der 62-Jährige noch nicht ans Alter denken.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Ludwigsburg – - Wie doch alles zusammenhängt: Ludwigsburg baut seine Kinder- und Familienzentren aus. Damit haben auch Senioren neue Möglichkeiten zur Begegnung. Denn darum gehe es in einer Stadt, in der immer weniger Menschen mit Kindern leben und die Zahl der alten Bürger zunimmt, sagt Ludwigsburgs Erster Bürgermeister Seigfried. Er sieht die demografische Entwicklung nicht als Bürde, sondern als Chance.
Herr Seigfried, lassen Sie uns über das Alter reden. Haben Sie persönlich schon eine Vorstellung, wie Ihr Leben in der dritten Lebensphase aussehen wird?
Wir lassen das Thema „Älter werden“ derzeit in Ludwigsburg mit einer Befragung wissenschaftlich begleiten und planen auch einen Fachtag. Da fragen wir Menschen ab 50, welche Vorstellungen sie haben. In Besprechungen kommt dann auch mal die Frage zurück: Wie ist das eigentlich mit Ihnen?
Und?
Ich glaube, dass ich in Ludwigsburg so gut verortet bin, dass ich meinen Wohnort nicht mehr ändern werde. Außerdem gehöre auch ich zu den Menschen, die ganz lange in ihrer eigenen Wohnung leben wollen. Auf eine Alten-Wohngemeinschaft bereite ich mich jedenfalls nicht vor. Ich habe WG-Erfahrung als junger Mensch gesammelt, und ich weiß, dass ich da ganz schnell die Rolle eines Mediators bekomme. Und das kostet Energie, dazu habe ich im Moment keine Lust. Ich habe gerade einen Job, der doch sehr allumfassend und zeitraubend ist. Dass ich später im Rentenalter weiter aktiv bleiben will, ist für mich klar. Das eine oder andere Ehrenamt, das ich auch jetzt schon mache, wird eine stärkere Gewichtung bekommen.
Es heißt, man wird so alt, wie man gelebt hat.
Ich tue mich noch ein bisschen schwer mit der Vorstellung des Älterwerdens. Das merke ich bei Freunden, die gerade in Rente gehen. Das ist noch gar nicht mein Thema. Ich bin bis zum Jahr 2022 gewählt. Aber eine Prognose will ich nicht abgeben. Das hängt auch von den Rahmenbedingungen ab. 2019 ist sowohl eine OB-Wahl als auch eine Gemeinderatswahl.