Viele Baustellen auf einmal bremsen den Verkehr in und um Ludwigburg aus – die Umleitungsrouten sind überlastet.

Ludwigsburg - Autofahrer, die zwischen Freiberg und Ludwigsburg unterwegs gewesen sind, haben eine staureiche Woche hinter sich. Vor allem im Berufsverkehr ging es auf den Hauptrouten nur noch zäh voran. Auslöser dafür sind mehrere Baustellen zur gleichen Zeit: Die Kreisbehörde saniert Landesstraßen, die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) verlegen Gas- und Wasserleitungen und die Städte Freiberg und Ludwigsburg asphaltieren Gehwege und Fahrbahnen. die Polizei geht davon aus, dass es in der kommenden Woche wenigstens etwas besser vorangehen wird.

 

Am Freitag registrierte die Polizei schon am frühen Nachmittag lange Staus auf der Bundesstraße 27 zwischen Breuningerland und Monrepos als auch zwischen der Einfahrt Reuteallee und Sternkreuzung. „Außerdem staut sich der Verkehr gleichzeitig in der Martin-Luther- und der Kurfürstenstraße“, sagte Polizeisprecher Peter Widenhorn. Das lasse auf ein unglückliches Zusammenspiel schließen. Hauptauslöser seien sicher die Baustellen in der Ludwigsburger Talallee und auf den Strecken Freiberg in Richtung Ludwigsburg-Hoheneck und Freiberg nach Pleidelsheim.

Wasser- und Gasleitungen werden saniert

An diesen Stellen wird der Verkehr ganz oder zumindest in eine Fahrtrichtung ausgesperrt und über Umleitungen geführt, die die Masse an Fahrzeugen nicht aufnehmen können. Käme es in dieser Situation auch noch zu einer Totalsperre auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Ludwigsburg-Nord und – Süd, wäre das fatal, meint Volker Hepp, der Projektleiter Stadtentwässerung Ludwigsburg. Aber gerade deshalb habe man sich entschieden, die größeren Eingriffe noch bis zu den Sommerferien abzuarbeiten. Üblicherweise sei der Verkehr auf den Autobahnen zur Urlaubszeit stärker und damit auch das Unfallrisiko größer.

Mit größeren Eingriffen sind die Reparaturen in der Ludwigsburger Talallee und der Weimarstraße gemeint. Hier erneuern die Stadtwerke die Wasser- und Gasleitungen. „Das ist sehr aufwendig, weil die Leitungen je nach Alter und Zustand bis zu den Hausauschlüssen erneuert werden müssen,“ sagt Dieter Könnel, der SWLB-Abteilungsleiter Anlagen- und Rohrnetz. Darum müsse die Talallee und Weimarstraße für den Verkehr gesperrt werden. „Weil die Talallee sehr lang ist, machen wir das in zwei Etappen“, sagt Könnel. Seit Montag ist der Abschnitt zwischen Ernst-Bauer- und Weimarstraße zu.

Der Verkehr wird über die Osterholzallee in Richtung Kurfürsten- und Martin-Lutherstraße geleitet. Weil von der Sperre auch der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) betroffen ist, wurde eine Ampel aufgestellt. Damit die Busse nicht verspätet kommen, haben sie Vorfahrt. „Sobald die Arbeiten in der Talallee abgeschlossen sein werden, beginnen wir mit den Kanalarbeiten in der Scharnhorststraße“, sagt Hepp. „Das wird voraussichtlich bis Oktober dauern, aber da es sich um eine Anliegerstraße handelt, wird der Durchgangsverkehr davon kaum betroffen sein.“

Freiberger können aufatmen

Sicher wichen zurzeit viele Autofahrer auch deshalb auf die Frankfurter Straße in Ludwigsburg aus, weil in der Landesstraße zwischen Freiberg und Hoheneck gearbeitet wird, meint Peter Müller, der Leiter des Ordnungsamts Freiberg am Neckar. Zugleich ist auch die Verbindung in Richtung Benningen blockiert. „Dazu haben wir auch noch kleinere Baustellen – zum Beispiel am Bahnhof“, sagt Müller. „Die führen zusätzlich zu innerörtlichen Staus in Freiberg.“ Die Polizei und das Freiberger Ordnungsamt hoffen auf eine spürbare Verkehrsentlastung in der kommenden Woche: voraussichtlich am Mittwoch sollen die bereits vor den Osterferien begonnenen Arbeiten der Kreisbehörde auf den Landesstraßen abgeschlossen und die Fahrt nach Hoheneck und Benningen von da an wieder ungehindert möglich sein.