Der Öffentliche Personen Nahverkehr soll attraktiver werden: Hinweise an den Bussteigen am Ludwigsburger Bahnhof und an vier Haltestellen im Stadtgebiet werden digitalisiert.

Ludwigsburg - Die große Tafel mit den Fahrplanhinweisen am Zentralen Busbahnhof hing nur wenige Wochen, da musste schon nachgebessert werden: Viele Fahrgäste hatten darüber geklagt, dass die Ziffern zu klein und unleserlich seien. Das ist inzwischen zwei Jahre her, die Kinderkrankheiten bei der 70 000 Euro teuren elektronischen Anzeige gelten als behoben. Jetzt wagen die Ludwigsburger Verkehrs-Linien (LVL) und die Stadt einen zweiten Anlauf in Sachen elektronischer Fahrplanauskunft. Alle 18 Bussteige am Bahnhof sowie vier Haltestellen in der Innenstadt sollen mit Monitoren ausgestattet werden.

 

Information über Busverspätung

Ohne die Möglichkeit einer Echtzeitübermittlung wäre die Investition sinnlos, meinte der Stadtplaner Martin Kurt, als die technologische Nachrüstung im Bauausschuss diskutiert wurde. Doch inzwischen verfügten die LVL-Busse über die erforderliche Ausstattung, aktuell testet die LVL den Echtzeitbetrieb im Austausch mit dem Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). Außerdem schicken die LVL schon jetzt den Nutzern ihrer Fahrplan-App die entsprechenden Informationen auf das Smartphone. Auch der Regiobus Stuttgart werde bis zum Jahresende so weit sein. Sobald Hard- und Software zusammenpassen, kann jede Abweichung vom Fahrplan erfasst und auf die Monitore übertragen werden. Die Fahrgäste in den Stadtbussen erhalten einen Echtzeitservice, den die S-Bahn- und Stuttgarter Stadtbahn-Fahrer schon lang kennen.

Die Stadträte im Ludwigsburger Bauausschuss lobten die Initiative als eine weitere Aufwertung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV). Das Geld sei gut angelegt. Die Gesamtkosten betragen 620 000 Euro. Es gibt Zuschüsse von der „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ des Verbands Region Stuttgart. Nach dem Abzug von Förderzuschüssen bleibt für die Stadt aber immer noch eine Belastung von 574 000 Euro. Darin enthalten sind auch 21 000 Euro Honorar für die Stuttgarter IGV GmbH, die ein Konzept entwickeln soll. Allein für die vierzeiligen LED-Monitore am Busbahnhof sind 350 000 Euro erforderlich, die auf vier verschiedene Haltestellen verteilten weiteren acht Monitore kosten 204 000 Euro.

Je zwei Monitore an der Haltestelle

Für den Einstieg in das elektronische Fahrgast-Informations-Zeitalter im Stadtgebiet wurden die Haltestellen am Arsenalplatz, dem Rathaus, dem Blühenden Barock sowie an der Arena ausgewählt. An allen vier Stellen sollen je zwei Monitore mit Flüssigkristallanzeige – einer für jede Fahrtrichtung – angebracht werden.

Die SPD-Stadträtin Margit Liepins wollte sichergestellt haben, dass auch ältere Menschen die Anzeigen lesen können. Kurt versicherte, dass die Stadt von der Technik eine klare Darstellung einfordere. Der Grüne Markus Gericke plädierte dafür, es nicht bei vier Haltestellen zu belassen, das System müsse ausgedehnt werden. Der Stadtplaner indes bremste: „Zunächst machen wir das Notwendigste.“ Damit sei eine Ausweitung des elektronischen Services aber nicht ausgeschlossen.