In dieser Woche will die Stadt entscheiden, welchen Belag der Synagogenplatz bekommt. Versuchsweise wurde der Asphalt abgeschliffen. Das gefällt auch dem Förderverein Synagogenplatz. Doch auf diesem Belag bilden sich Pfützen, die gefrieren könnten. Ein Dilemma.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Eine Nottaufe hat der Synagogenplatz im vorigen Jahr bei der Gedenkfeier zur Pogromnacht am 10. November erfahren. Sobald die Temperaturen es zulassen, hieß es damals, werde der Platz seinen endgültigen Bodenbelag bekommen. Der geplante helle und wasserdurchlässige sogenannte Posseltbelag benötigt nämlich mehrere Tage am Stück Temperaturen von mehr als acht Grad und Trockenheit. Beides ist seit einiger Zeit gegeben, der Belag ist jedoch noch der alte.

 

In dieser Woche nun will der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried entscheiden, wie es auf dem Platz weitergeht, auf dem bis zu seiner Zerstörung das jüdische Gotteshaus stand. Seigfried hatte den Dialogprozess zur Gestaltung des Platzes von Seiten der Stadt begleitet und will nun eine Lösung, „die wirklich gut ist“.

Der Synagogengrundriss soll deutlich erkennbar sein

Erneut nimmt der nicht eben gradlinige Weg zum neugestalteten Platz eine Kurve. Zwischen Gedenkstein und Synagogengrundriss hat die Stadt auf ein paar Quadratmetern versuchsweise den aktuellen dunklen Asphalt abschleifen lassen. Auch das könnte den erwünschten optischen Effekt bringen, heißt es. Wichtig für das Erscheinungsbild des Platzes ist, dass sich der Grundriss der Synagoge deutlich von seinem Untergrund abhebt. Von den ursprünglichen Plänen der Architekten, ihn durch eine Lichtstufe hervorzuheben, hatte sich die Stadt mit der Zustimmung des Fördervereins Synagogenplatz aus Kostengründen bereits vor einem Jahr verabschiedet. 360 000 Euro kostete die Umgestaltung. Knapp 120 000 davon brachte der der Förderverein durch Spenden auf.