Der Umzug des Ludwigsburger Gymnasiums in die Pestalozzischule hat begonnen. Im Herbst kommen die Sanierer.

Ludwigsburg - Die Stimmung von Lehrern, Eltern und Schülern des Goethegymnasiums schwankt dieser Tage zwischen Vorfreude und Furcht: endlich werden ihre Gebäude an der See- und der Alleenstraße generalsaniert. Die Kosten dafür werden auf 23 Millionen Euro veranschlagt. Bevor aber die Arbeiter kommen, muss alles raus: Am Mittwoch hat der Umzug begonnen. Voraussichtlich zwei Jahre lang werden die Goetheaner vor allem in der neuen Gemeinschaftsschule – ehemals Pestalozzi – und im alten Fachklassentrakt auf dem Campus unterrichtet.

 

Gigantisches Projekt

Mit exakt 23,37 Millionen Euro sei das Projekt für Ludwigsburg „außerordentlich groß“, versichert Baubürgermeister Michael Ilk. Und auch der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried spricht von einem „gigantischen Sanierungsprogramm“. Gebaut und erneuert wird in mehreren Etappen. Entscheidend für die rund 1000 Schüler und 85 Lehrer ist dabei Abschnitt eins: Bis zum Frühsommer 2017 soll das 130 Meter lange Hauptgebäude an der Seestraße wieder für den Schulbetrieb zur Verfügung stehen. Erst danach werden intensivere Arbeiten am Gebäude in der Alleenstraße und im Bereich der Turnhallen aufgenommen.

„Intern werden wir gerade etwas ausgerupft“, sagt Schulleiter Wolfgang Medinger. „Aber die Schüler sind davon noch nicht betroffen. Die sehen höchstens den Lastenaufzug vom Umzugsunternehmen.“ Nachdem am ersten Tag die Physiksäle geräumt und die technischen Geräte von dort in die benachbarte Gemeinschaftsschule gebracht worden waren, war am Donnerstag das Fach Chemie an der Reihe. Die Tafeln, Tische und Stühle in den Klassenzimmern werden erst nach Ferienbeginn verladen.

Den Sommer über werden auch erste Arbeiten am Goethe-Gebäude in der Alleenstraße erledigt. Mit Beginn des neuen Schuljahres sollen diese aber schon abgeschlossen sein, weil dort die Fünft- und Sechstklässler einziehen. „Wir wollen, dass sich die jüngeren Schüler in verlässlicher Umgebung reinfinden können“, sagt Medinger. Im gleichen Gebäude werden auch die Lehrerzimmer sowie die Räume für den im Goethegymnasium besonders wichtigen Musikunterricht sein.

Umzugs-Rochade

Die neue Gemeinschaftsschule verfügt über 18 Klassenräume. Sie startet mit einem ersten Jahrgang von 134 Schülern – verteilt auf fünf Klassen. Die übrigen Zimmer werden darum zunächst von den Goethe-Gymnasiasten belegt. Da das aber nicht für alle reicht, wird es auch im alten Fachklassentrakt eine Goethe-Dependance geben. Zugleich müssen die Schüler der bisher ebenfalls an der Seestraße untergebrachten Justinus-Kerner-Schule in den Silcherbau umziehen. Wie in der Gemeinschaftsschule sind auch dort momentan noch die Handwerker zugange. Hochbauamtsleiter Mathias Weißer hofft auf eine „Punktlandung“ zum Schuljahresbeginn.

Der von der Stadt als Projektleiter für die Goethe-Sanierung eingesetzte Horst Fischer betont, dass an den in den fünfziger Jahren errichteten Gebäuden die gesamte Haustechnik, Elektronik und Heizung erneuert, Wände und Dach gedämmt und neue Fenster eingebaut würden: „Die Gebäude werden sozusagen in den Rohbau zurückversetzt.“ Die Eltern, Schüler und Lehrer haben lange darauf warten müssen. Bereits 2006 lagen erste Pläne für eine gründliche Sanierung vor, seither war das Vorhaben immer wieder verschoben worden.