Utz Remlinger war lange ein aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Manfred Hollenbach im Landtag von Baden-Württemberg. Die CDU-Mitglieder haben anders entschieden. Remlinger bleibt Erster Landesbeamter beim Landkreis Ludwigsburg.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Bietigheim/Ludwigsburg- - Überraschend deutlich hat die CDU im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen Fabian Gramling (28) zu ihrem Kandidaten für die Landtagswahl 2016 gemacht. Zu den unterlegenen Kandidaten gehört Utz Remlinger.
Herr Remlinger, wie geht es Ihnen?
Es geht mir gut, aber nicht sehr gut.
Haben Sie aus dem zeitlichen Abstand heraus eine Erklärung für das doch recht deutliche Wahlergebnis vom Freitagabend?
Da bin ich als Kandidat wahrscheinlich der, der das am schlechtesten einschätzen kann, da ich ja draußen bleiben musste während der Reden der anderen Kandidaten. Aber ich habe den Eindruck, dass es Fabian Gramling gelungen ist, durch seine Rede die Wahl für sich zu entscheiden. Entscheidend ist immer die Stimmung im Saal.
Lag es auch daran, dass Sie nicht genügend Anhänger nach Murr haben mitbringen können?
Sicher geht es immer auch darum. Aber ich hatte schon auch meine Anhänger im Saal und hatte eigentlich ein gutes Gefühl für die Wahl.
Streben Sie nun ein anderes politisches Amt an?
Nein. Jetzt mache ich erst einmal meine Arbeit weiter.
Wie ist Ihre berufliche Perspektive?
Sie werden verstehen, dass ich darüber zwei Tage nach der Wahl noch keine weitere Planung habe. Jetzt mache ich erst mal möglichst gut meinen Job als erster Landesbeamter und Geschäftsführer der AVL.
Ist es Ihnen heute schwergefallen, zur Arbeit zu gehen, als sei nichts geschehen?
Nein eigentlich nicht. Arbeit kann ja auch ein bisschen ablenken von anderen Gedanken und verhindern, dass man ins Grübeln kommt. Ich habe mir auch nichts vorzuwerfen. Ich glaube, dass ich einen ordentlichen Wahlkampf abgeliefert habe. Jetzt haben die Mitglieder anders entschieden. Das ist okay.
Bleiben Sie CDU-Mitglied?
Selbstverständlich.