Trotz widriger Umstände hat das Ludwigsburger Kreditinstitut seine Bilanz im Jahr 2014 weiter verbessert.

Ludwigsburg - Die Lage auf dem Finanzmarkt ist nicht einfach: Sie ist geprägt von niedrigen Zinsen, starken Währungsschwankungen und ungewöhnlichen Handlungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Trotz dieser Herausforderungen zeigt man sich bei der Kreissparkasse Ludwigsburg optimistisch. Bei der Vorstellung der Bilanz des vergangenen Jahres zog man ein positives Fazit, kritisierte jedoch die Politik der Notenbank.

 

Das Jahr 2014 sei „ein gutes Geschäftsjahr“ gewesen, sagte der Vorstandschef der Kreissparkasse, Heinz-Werner Schulte. Es sei gelungen, „das Schiff in stürmischer See auf sicherem, klarem Kurs zu halten.“ So habe man es geschafft, trotz fortdauernder Niedrigzinsphase, zahlreicher politischer Krisen und deren wirtschaftlicher Folgen die Bilanzsumme erneut um 1,3 Prozent auf nun 9,8 Milliarden Euro zu steigern. Auch der Gewinn war mit 17,61 Millionen Euro noch höher als 2013 (17,49 Millionen Euro).

Plus von 15 Prozent am Immobilienmarkt

In anderen Bereichen legte die Bank ebenfalls zu: das Gesamtvolumen der Kundeneinlagen stieg um 2,9 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro, die Zahl der Privatgirokonten erhöhte sich um 5000 auf insgesamt 212 000, und die Summe der Kredite knackte erstmals die fünf Milliarden Euro-Grenze. Auch in puncto Aktien kann sich die Kreissparkasse kaum beschweren: Hier stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 786 Millionen Euro. Beim Immobilienmarkt lag das Plus sogar bei 15 Prozent.

Das Erfolgsrezept der Kreissparkasse sei die gelungene Mischung aus Sicherheit, Seriosität und Service, sagte das Vorstandsmitglied Dieter Wizemann. Aktuell sei vermutlich insbesondere die Garantie für Einlagen in unbegrenzter Höhe ausschlaggebend für viele Kunden – gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich die Sicherheit für Guthaben bis 100 000 Euro.

Aber auch mit ihrem vergleichsweise dichten Netz von 115 Filialen und 131 Geldautomaten im Kreis Ludwigsburg sowie mit Innovationen wie einem speziellen Internet-Banking-Angebot für Blinde und Menschen mit Sehbehinderungen punkte das Kreditinstitut. Im Trend liege zudem das Online-Banking: Fast 50 Prozent aller Girokonten werden über das Internet geführt, teilte Dieter Wizemann mit. Im Dezember habe man mit dem 100 000. Online-Banking-Teilnehmer einen neuen Rekord erreicht. Neben den Privatkunden gehören laut dem Vorstandsmitglied Thomas Raab vor allem die Mittelständler zum Kerngeschäft der Sparkassen: Nach der jüngst veröffentlichten Studie „Diagnose Mittelstand 2015“ seien drei von vier Unternehmen in Deutschland Kunden der Sparkassen-Finanzgruppe.

Online-Banking ist voll im Trend

Deshalb will man im Jahr 2015 eine besondere Initiative für diese Firmen. Zudem sind in diesem Jahr Investitionen von rund 21 Millionen Euro für Aus- und Umbaumaßnahmen in den Filialen geplant. Insgesamt rechne man 2015 nur mit einem geringen Wirtschaftswachstum, sagte Heinz-Werner Schulte. Mit Sorge sehe er zudem die Politik der EZB. Er glaube, diese habe mit dem Beschluss für den groß angelegten Kauf von Staatsanleihen überreagiert. Dieser Schritt habe vermutlich keine große Wirkung, im Zweifelsfall schade er sogar mehr, als dass er nütze.