Das neue Management im Marstallcenter positioniert sich als Gegenpart zum Breuningerland – und nennt die Namen der künftigen Mieter. Darunter befinden sich auffallend viele Modelabels für Jugendliche.

Ludwigsburg - Mit Reserved, TK Maxx, Only oder Heimatliebe kommen im Herbst neue Modelabels nach Ludwigsburg – und zwar ins Marstallcenter. Dreieinhalb Monate vor der geplanten Eröffnung hat die Investorengesellschaft die Namen von Mietern genannt. Insgesamt seien bereits 95 Prozent der Flächen in der Ladenpassage vergeben. In deutlicher Abgrenzung zum Breuningerland wolle das Unternehmen die unter 30-Jährigen in den Marstall locken, sagte ECE-Manager Nils Hoffmann. Dazu muss man allerdings wissen, dass der Hamburger ECE, die 2013 das Marstallcenter gekauft hat, auch das Breuningerland als auch das Stuttgarter Milaneo gehört.

 

Zu den altbekannten Marken, die sich ebenfalls im Marstall einmieten werden, gehören Bekleidungshäuser wie H&M und K & L Ruppert sowie der Drogeriemarkt dm, das Schuhhaus Deichmann und der Elektronikmarkt Saturn. „Wir können alle sehr froh sein, dass die ECE hier ein sehr junges, modernes modernes Konzept fährt “, sagt Carsten Giek vom Verein der Innenstadthändler Luis. Es überwiege eine klare Abgrenzung zum bereits vorhandenen Einzelhandel. Mehr als die Hälfte der Läden sei ganz neu für Ludwigsburg, bei den anderen gebe es nur geringfügige Wanderbewegungen innerhalb der City – oder eine Verdoppelung ihrer Präsenz.

Lange Theke im Obergeschoss

So etwa beim Modeanbieter Hennes & Mauritz. der bisher schon in der Wilhelm-Galerie verkauft. „Unsere Geschäfte sollen sich in den besten Geschäftslagen befinden“, sagte eine Sprecherin von H&M Deutschland. Darum werde das Unternehmen künftig zweimal in der Ludwigsburger Innenstadt vertreten sein.

Schon bekannt war, dass der Elektronikriese Saturn den Bahnhof verlassen und in den Marstall ziehen werde. Für den Verkehrsknoten sei das unproblematisch, sagt Bahnhofsmanager Arne Wintermeier: „Wir brauchen keinen Einzelhandel, um noch mehr Menschen anzulocken.“ Was dagegen noch fehle, seien „bahnaffine Angebote“. Darum sähe er es gern, wenn etwa der Zeitschriftenladen expandierte oder ein Blumenladen öffnete. Auch wenn im Marstall ein McPaper einziehe, die Filiale im Bahnhof werde wohl dennoch weiter existieren.

Besonders stolz sind die Investoren auf den von ihnen konzipierten Food-Court, den es im Obergeschoss geben wird. Dort werden sich Cafés, Fast-Food- und Pizza-Pasta-Restaurants um einen großen Sitzbereich gruppieren. Einzelne Gastro-Teams dürfen im Sommer ihre Gäste auch auf Terrassen am Reithausplatz bedienen. Für dessen Umgestaltung ist die Stadt zuständig und bisher ist es kaum mehr als eine große Baugrube.

Alles im Plan

Doch Stadt als auch ECE versichern, alles sei im Zeitplan. „Wir halten am Termin 30. September für die Eröffnung fest“, sagt die Managerin des Marstall, Anne Marschner. Insgesamt seien beim Umbau 380 Tonnen Stahl und 2300 Kubikmeter Beton verarbeitet worden. 120 Mal musste in die vorhandene Statik eingegriffen werden, um eine geradlinige Ladenpassage hinzubekommen. „Und natürlich gab es immer wieder böse Überraschengen“, sagt Nils Hoffmann. Das Center sei mehrmals umgebaut worden, vieles habe einfach nicht mehr mit den alten Plänen übereingestimmt.

Für die Innenarchitektur im Marstall erprobe die Firma ECE erstmals ein neues Gestaltungskonzept. Es soll flexibler sein und den einzelnen Ladeninhabern mehr Raum für die Inszenierung und Warenpräsentation bieten. Die Fassaden und Schaufenster zum Mall-Bereich hin gelten nicht mehr als unüberwindbare Grenze, sie dürfen vielmehr durch dekorative Elemente um bis zu 1,5 Metern verschoben werden. Spätestens Ende Juli werden die ersten Ladeninhaber mit ihren eigenen Handwerkern anrücken. Denn das ist Sache der Händler. „Die ECE ist nur für die Außenfassade und die Mall und die Wege darin zuständig“, sagt Marschner.