Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

In Ludwigsburg liegt der Fall wohl gänzlich anders. Das an der Kreuzung Stuttgarter Straße-Alleenstraße gelegene Freigängerheim ist eine niederschwellige Einrichtung des Strafvollzugs. Es stellt die letzte Stufe vor der Freiheit dar. Bis zu 80 Bewohner können hier unterkommen. Im Moment beherberge es etwa 50 Bewohner, sagt Hubert Fluhr. Verurteilte Sexualstraftäter seien nicht unter ihnen. Das Haus, das eingerichtet wurde, als es in Ludwigsburg noch eine Justizvollzugsanstalt gab, habe den Charakter eines Wohnheims mit Sozialarbeitern. Es gibt Gitter vor den Fenstern, aber die Bewohner gehen selbstständig ein und aus.

 

Wer hier wohnt, befindet sich in der letzten Phase seiner Strafverbüßung, arbeitet auf Lohnsteuerkarte, fährt morgens zur Arbeit und kommt abends wieder zurück. Da sich die Männer selbst versorgen, wird ihnen etwas Extrazeit für den Einkauf gewährt. Gegen 22 Uhr sollte Ruhe einkehren. „Wie in einem normalen Wohnheim“, so Fluhr. Die zentrale Lage in der Stadt sei wegen der Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln ideal, um in ein normales Leben zurückzufinden. Den Besuch von Abendveranstaltungen sieht die Heimordnung jedoch nicht vor.