Der Chor der Ludwigsburger Schlossfestspiele gibt im September sein letztes Konzert. Der Intendant Thomas Wördehoff verweist als Grund für das Ende des Chors auf die Kosten und dass er künftig verstärkt mit bestehenden Vokalensembles zusammenarbeiten möchte.

Ludwigsburg - Der Chor der Ludwigsburger Schlossfestspiele wird zum Ende der laufenden Spielzeit aufgelöst. Ihr letztes Konzert werden die Sänger am 21. September in der Pfarrkirche St. Maria in Wolfegg im Allgäu geben. Thomas Wördehoff, der Intendant der Schlossfestspiele, erklärt diese Entscheidung damit, dass er in Zukunft im Bereich Chormusik stärker kulturspezifisch arbeiten wolle. „Ich würde gern einmal mit einem sardischen oder einem finnischen Ensemble arbeiten, welche das Chorrepertoire und die Komponisten ihrer Länder gut kennen.“ Dafür würden bestehende Vokalensembles nach Ludwigsburg kommen, so der Plan des Festivalchefs. Der Aufsichtsrat des Festivals sei seiner Empfehlung bei seiner ordentlichen Sitzung Anfang Juli einstimmig gefolgt.

 

Immer weniger Chorkonzerte in den vergangenen Jahren

Die Entscheidung, den Chor, der großteils aus Laienmusikern besteht, aufzulösen, sei ihm nicht leicht gefallen. Sie sei aber auch den Kosten geschuldet. Um die Qualität eines Chores zu halten, müsse er während einer Spielzeit oft zusammen auftreten. Für ein Chorkonzert brauche man in der Regel zusätzlich Solisten. Das alles koste Geld – bei gleichbleibendem Etat. Die Zahl der Sänger bei den unterschiedlichen Produktionen schwanke zwischen 60 und 25 Personen. Schon unter Wördehoffs Vorgängern war die Zahl der Chorauftritte zurückgegangen. Der Chor der Schlossfestspiele wurde 1972 von Wolfgang Gönnenwein gegründet. Er ist aus dem Süddeutschen Madrigalchor hervorgegangen.