Öl und Gas sind nicht mehr ganz so billig. Das hilft auch dem Chemieriesen BASF. Die Explosion im vergangenen Oktober schlug sich in der Jahresbilanz weniger stark nieder als zunächst erwartet.

Ludwigshafen - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF profitiert von den höheren Öl- und Gaspreisen. „Wir sind verhalten optimistisch für 2017“, sagte Unternehmenschef Kurt Bock am Freitag in Ludwigshafen. Die Folgen des tödlichen Unglücks in Ludwigshafen schlugen sich in der Jahresbilanz weniger stark nieder als zunächst erwartet.

 

Der Gewinn legte im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zu. Allerdings hatten Abschreibungen aufgrund des starken Öl- und Gaspreisverfalls ein Jahr zuvor das Ergebnis belastet. Die fehlenden Erdgashandelsaktivitäten hinterließen tiefe Spuren in der Bilanz. Im Zuge eines Tausches hatte der Chemiekonzern sein Gashandels- und Gasspeichergeschäft an den russischen Energieriesen Gazprom abgegeben. Der Umsatz schrumpfte deshalb um 18 Prozent auf 57,6 Milliarden Euro.

Am 17. Oktober war es im Landeshafen Nord in Ludwigshafen zu einer Explosion mit vier Toten und 29 Verletzten gekommen. BASF musste deshalb mehrere Anlagen herunterfahren, die mittlerweile wieder alle im Betrieb sind. Es könne aber aufgrund der Rohstoffsituation zu Schwankungen in der Auslastung kommen, sagte Bock. Die Folgen der Explosion belasteten das operative Ergebnis monatlich mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Betrag.

BASF geht von Zuwachs von mindestens sechs Prozent aus

„2016 hat uns auch schmerzlich vor Augen geführt, dass Risiken in der Chemie trotz aller Umsicht und Vorsichtsmaßnahmen nicht auszuschließen sind“, erklärte Bock. Die BASF-Mannschaft habe die Versorgung des Werkes in kürzester Zeit wieder herstellen können. „Deshalb sind die wirtschaftlichen Folgen des Unglücks deutlich geringer als unter dem unmittelbaren Eindruck des Unfalls zu erwarten war.“

Im laufenden Jahr sollen die Erlöse wieder „deutlich“ zulegen, stellte BASF in Aussicht. Der Konzern geht von einem Zuwachs von mindestens sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.

Die Aktien des Chemiekonzerns sackten zu Handelsbeginn ab. Gegen Mittag waren sie Schlusslicht im Dax.