Vom 11. Januar an wird in der Landeshauptstadt bei speziellen Wetterlagen Feinstaubalarm ausgelöst. An die Bürger geht der Appell, dann etwa auf Bus und Bahn umzusteigen.

Stuttgart - Vom 11. Januar an wird in der Landeshauptstadt bei speziellen Wetterlagen Feinstaubalarm ausgelöst. Verkehrsminister Winfried Hermann, OB Fritz Kuhn (beide Grüne) sowie Regierungspräsident Johannes Schmalzl (FDP) haben am Freitag im Rathaus an Autofahrer und Besitzer sogenannter Komfortkamine appelliert, bei Inversionswettersituationen auf den Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, Fahrgemeinschaften zu bilden und die Kamine nicht zu betreiben.

 

Sobald der Deutsche Wetterdienst für zwei aufeinanderfolgende Tage die entsprechende Wetterlage prognostiziert, bei denen die Konzentration von Feinstaub und Stickoxid in der Luft besonders hoch ist, wird die Bevölkerung mit einem Tag Zeitversatz über die Medien sowie über Hinweistafeln informiert. „Wir fühlen uns verantwortlich für die Gesundheit der Menschen in Stuttgart und im Land. Uns ist es nicht egal, ob die Grenzwerte gerissen werden“, so Minister Hermann. Allerdings sei die Bekämpfung der Luftbelastung nicht allein Sache der Regierung und der Verwaltung: „Alle Bürger tragen Verantwortung.“

Immer noch extrem hohe Belastung

OB Kuhn betonte, die Stadt habe bei der Reduzierung der Luftschadstoffe schon einiges erreicht: „Wir sind aber noch nicht am Ziel.“ Insbesondere bei der in Stuttgart extrem hohen Stickoxidbelastung liege man immer noch deutlich über den von der EU vorgegebenen Grenzwerten. Diese, so Kuhn, würden hauptsächlich vom Autoverkehr verursacht. Zwangsmaßnahmen wie Fahrverbote wollten weder Kuhn noch Hermann ausschließen, wenn es nicht gelinge, bis zum Winter 2017/2018 die Schadstoffgrenzwerte einzuhalten. Eine City-Maut dagegen hält Winfried Hermann politisch nicht für durchsetzbar. Dafür gebe es auf allen politischen Ebenen „keine Mehrheit“.