Der deutsche Außenhandel legt trotz aller Krisen das zweite Rekordjahr in Folge hin. Waren aus deutscher Produktion sind weltweit gefragt wie nie. Ein Treiber: Der schwache Euro.

Wiesbaden - Deutschlands Exporteure haben 2015 alle Rekorde gebrochen. Waren im Gesamtwert von 1195,8 Milliarden Euro gingen ins Ausland - damit war „Made in Germany“ so gefragt wie nie. Die Bestmarke aus dem Vorjahr wurde nochmals um 6,4 Prozent übertroffen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

 

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hatte sich in seiner jüngsten Prognose zuversichtlich gezeigt, dass sich die Rekordjagd im laufenden Jahr fortsetzen wird. Allerdings betrachtet der Branchenverband die Krisen rund um den Globus mit Sorge.

Der schwache Euro half den Unternehmen zuletzt ebenso wie die Erholung der Konjunktur in Europa. Die Nachfrage aus den EU-Partnerstaaten zog im vergangenen Jahr deutlich an - vor allem aus Ländern wie Großbritannien, die nicht der Eurozone angehören.

Auch Exporte in lange kriselnde Eurozone zogen an

In die EU lieferten deutsche Unternehmen Waren im Gesamtwert von 693,9 Milliarden Euro und damit 7,0 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Das ist nach wie vor der Löwenanteil der gesamten deutschen Ausfuhren.

Aber auch die Exporte in die lange kriselnde Eurozone zogen an: Dorthin gingen Waren für 435 Milliarden Euro (plus 5,9 Prozent). Im Handel mit EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören, gab es ein Ausfuhrplus von 8,9 Prozent auf 258,9 Milliarden Euro.

Die Einfuhren nach Deutschland lagen mit 948 Milliarden Euro um 4,2 Prozent über dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2014. Die Handelsbilanz, die Ausfuhren und Einfuhren gegenüberstellt, schloss mit einem Rekordsaldo von 247,8 Milliarden Euro.

Im Dezember wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 91,9 Milliarden Euro 3,2 Prozent mehr Waren ausgeführt und mit 73,1 Milliarden Euro 3,5 Prozent mehr Waren eingeführt. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Aus- und Einfuhren zum November 2015 um jeweils 1,6 Prozent ab.