Nachdem ihm am 6. April ein Jugendlicher in Winnenden lebensgefährliche Kopfverletzungen zugefügt hat, liegt ein 29-Jähriger Mann im Koma. Freunde haben für ihn eine Mahnwache organisiert.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Rund hundert Menschen haben sich am Samstag in der unteren Marktstraße in Winnenden versammelt. Dort, nahe des unteren Marktbrunnens, ist am frühen Morgen des Sonntags, 6. April, ein 29 Jahre alter Mann aus einem nichtigen Anlass von einem 22-Jährigen so malträtiert worden, dass er mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden musste und seitdem im Koma liegt. „Sein Zustand hat sich zuerst etwas gebessert, seit Mittwoch aber wieder verschlechtert“, sagt Klaus Hinderer, der Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen.

 

Lebensgefährliche Kopfverletzungen

Wie dem Mann die schweren Kopfverletzungen beigebracht wurden, sei Täterwissen, sagt Hinderer. „Aus diesem Grund geben wir diese Umstände nicht bekannt.“ Die Ermittlungen gegen den 22-Jährigen dauern noch an. Er wurde kurz nach dem Vorfall am 6. April von der Polizei gestellt und ließ sich festnehmen, ohne Widerstand zu leisten. Bisher ist immer noch nicht bekannt, aus welchem Grund es zu der Auseinandersetzung zwischen den beiden jungen Männern gekommen war.

Fest steht, dass sich der Streit gegen fünf Uhr zuerst in einer Bar an der Marktgasse in der Nähe des Kronenplatzes entfacht hatte. Der 29-Jährige war dort zusammen mit Freunden am Ende der Nacht auf Sonntag eingekehrt. Im Lauf des Streits sei es schließlich zu Handgreiflichkeiten gekommen, worauf der Betreiber der Bar beide Kontrahenten des Lokals verwies. Doch auf der Straße eskalierte der Streit, der 29-Jährige ging mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen zu Boden. Sein 22-jähriger Kontrahent wurde wenig später in der Nähe der Bar von der Polizei festgenommen, die bereits die Fahndung nach ihm eingeleitet hatte. Er sitzt seit vergangener Woche in Untersuchungshaft.

Mahnwache über Facebook organisiert

Über die Internetplattform Facebook organisierten Freunde und Verwandte des 29-Jährigen die Mahnwache am Samstagabend. „Mir macht es Angst, dass es jeden hätte treffen können an diesem Abend. Das darf einfach nicht mehr passieren und dafür kämpfen wir“, schreibt dort eine der Initiatorinnen, die sich für die Teilnahme an der Versammlung bedankte. Die Einträge dokumentieren die Betroffenheit und Fassungslosigkeit aus dem Umkreis des jungen Mannes: „Mein Sohn war bei der Aktion dabei. Es könnte jeden treffen.“