Die Zahlungen an die Spitzenmanager sind deutlich klarer geworden und vor allem an den langfristigen Erfolg gebunden, meint unser Korrespondent Klaus Dieter Oehler.

Frankfurt - Die alljährliche Vorlage der Liste von Managergehältern ist bestens dazu geeignet, eine Neiddebatte auszulösen. Ist es wirklich gerecht, dass die Spitzenmanager eines großen Konzerns mehr als das Hundertfache dessen verdienen, was ein Durchschnittsverdiener bekommt?

 

Dabei muss man zwei Dinge beachten: Zum einen sind solche Vorstandsvorsitze oft auch Schleudersitze, die Manager tragen also ein hohes Risiko. Zum anderen, und das ist die sachliche Seite der Medaille, hat sich zumindest in Sachen Transparenz, Nachhaltigkeit und absoluter Höhe der Gehälter der Spitzenmanager in den vergangenen Jahren einiges getan. Vor allem ist der Anteil der langfristigen Erfolgsvergütung deutlich gestiegen. Das ist gut so, denn kein Manager sollte durch das Vergütungssystem verleitet werden, einen schnellen Erfolg zu erzielen, wenn langfristig der Konzern und damit die Arbeitsplätze gefährdet würden. Hier scheint der deutsche Corporate-Governance-Kodex gute Arbeit geleistet zu haben, zumindest die 30 großen Dax-Konzerne halten sich an die Regeln.

Gleichzeitig muss man festhalten, dass die deutschen Spitzenmanager im internationalen Vergleich nicht die Spitzenverdiener sind. In den USA, Großbritannien oder der Schweiz ist der Abstand zwischen Chef und Arbeiter deutlich größer als hierzulande. Der Chef des US-Sportartikelherstellers Nike kann sich zum Beispiel über mehr als 40 Millionen Dollar freuen. Rechnet man noch hinzu, dass die deutsche Wirtschaft nach wie vor solide dasteht und viele Konzerne im vergangenen Jahr Rekordgewinne erzielt haben, ist das Plus von 15 Prozent für 2016 durchaus zu rechtfertigen. www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.volkswagen-konzern-chef-mueller-bekommt-deutlich www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.deutschland-cdu-general-offen-fuer-begrenzungen-bei...