Ein schwer verletzter junger Mann aus Thüringen kommt per Rettungshubschrauber in eine Klinik. Dort stellt sich heraus: Es sind Sprengverletzungen. Auf dem Grundstück der Eltern werden Polizisten fündig.

Großbartloff/Heiligenstadt - Ein 20-Jähriger ist bei Sprengstoffexperimenten auf dem elterlichen Grundstück in Thüringen lebensgefährlich verletzt worden. Ermittler fanden auf dem Anwesen in Großbartloff nach Polizeiangaben vom Montag ein verstecktes Labor sowie Chemikalien, die sich für die Herstellung von Sprengstoff eigneten. In weiteren Behältern vermutet die Polizei fertigen Sprengstoff. Zuvor war die Polizei auch in der Wohnung des 20-Jährigen in Heiligenstadt fündig geworden.

 

Spezialkräfte des Landeskriminalamtes stellten dort einen Gegenstand sicher und sprengten ihn kontrolliert außerhalb der Stadt, wie die Polizei am Nachmittag mitteilte. Ob es sich bei dem Fund um einen Sprengkörper handele, sei derzeit noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Dazu seien noch weitere Untersuchungen erforderlich.

20-Jähriger muss notoperiert werden

Dem 20-Jährigen wurden bei der Explosion, die sich bereits am Samstag ereignete, laut Polizei unter anderem Finger abgerissen. Er wurde notoperiert und konnte noch nicht vernommen werden. Dass es sich um Sprengverletzungen handelte, hätten die Ärzte einer Klinik in Kassel bei der Untersuchung festgestellt, so die Polizei. Zunächst sei von einem Unfall mit einer Säge ausgegangen worden.

Bei den Ermittlungen hätten sich Hinweise darauf ergeben, dass sich der 20-Jährige als „Hobbychemiker“ ausprobiert haben soll. Laut Polizei gibt es derzeit aber keine Hinweise, dass der Mann einen Einsatz der gebastelten Sprengsätze plante. Der Auszubildende sei bisher noch nicht wegen Sprengstoffdelikten aufgefallen. Es seien auch keine extremistischen Verbindungen bekannt.