Derzeit reicht die Zahl der Kindergartenplätze, auch wenn die Rechnung einige Unbekannte enthält. Der Neubau am Martinuszentrum mit Raum für vier Gruppen soll den Bedarf abdecken.

Waldenbuch - Der Zeitplan ist ambitioniert. Bereits im Dezember 2019 soll die viergruppige Kita neben dem Martinuszentrum eröffnen. Der Gemeinderat entschied: Das Projekt wird von der Stadtbau Waldenbuch umgesetzt. Vom dreieckigen Baukörper der Variante B ist man inzwischen abgerückt. Sowohl Wolfgang Rieth von den Freien Wählern, als auch sein CDU-Kollege Karl Rebmann erklärten: „Wir stehen hinter Variante A“.

 

Das heißt: Der Kindergarten soll zwei Flügel haben, die im rechten Winkel zueinander angeordnet werden. Die Betreuung erfolgt auf zwei Ebenen. Auch die Schaffung von Eigentumswohnungen in einem zusätzlichen Geschoss gehört zum Konzept. Karl Rebmann stellte für die CDU den Antrag, hier auf Barrierefreiheit zu achten. Das Gebäude soll im Endausbau eine Höhe von 10,50 Meter haben.

Ein Anlieger beschwert sich über die Höhe des Baus

Das gefällt nicht allen Nachbarn. Ein Anlieger hat sich bereits zu Wort gemeldet und darauf hingewiesen, dass sein Grundstück damals von der Stadt mit der unverbaubaren Aussichtslage beworben worden war. Der Bürgermeister Michael Lutz hat sich dazu eine erste Einschätzung von der Baubehörde im Böblinger Landratsamt geholt und erklärte: „Es gibt keine Höhenbegrenzung.“

Der Neubau neben dem Martinuszentrum ist als Ersatz für die sanierungsbedürftige Betreuungseinrichtung im Tilsiterweg gedacht und sichert den Bestand von derzeit 305 Kindergartenplätzen für Jungen und Mädchen im Alter von drei bis sechs Jahren. 287 Plätze sind aktuell besetzt. Die Waldenbucher Kindergarten-Gesamtleiterin Edna Bock hat die Bedarfszahlen auf den neuesten Stand gebracht und erklärte im Gremium: „Die Entwicklung zeigt, dass die Zahl der Kindergartenkinder in den nächsten zwei Jahren ähnlich stark bleibt und die vorhandenen Plätze vermutlich ausreichen werden.“

Die Nachmittagsbetreuung in der Glashütte soll auslaufen

Die Rechnung enthält jedoch einige Unbekannte. „Wir arbeiten im Moment an rund 100 neuen Wohneinheiten im Innenstadtbereich“, gab der Schultes zu bedenken. Auch Edna Bock setzte Fragezeichen: „Erfahrungsgemäß kommen im Sommer noch Anmeldungen von rund zehn amerikanischen Familien dazu.“ Auch an anderer Stelle wird deshalb weitergeplant. Nach dem Kauf des Sängerheims in der Glashütte ist daran gedacht, den eingruppigen Kindergarten auf dem Nachbargrundstück durch eine zweigruppige Einrichtung in Kombination mit bezahlbarem Wohnraum zu ersetzen. Welche Varianten denkbar sind, will der Technische Ausschuss in seiner Sitzung am 25. Juli noch einmal genauer beleuchten.

Derweil entschied der Gemeinderat, dass die Nachmittagsbetreuung in der Glashütte in den nächsten beiden Jahren auslaufen soll. Das Angebot bis 16 Uhr wurde nur noch sporadisch von einzelnen Kindern besucht. Für Neuzugänge gilt die einheitliche Betreuungszeit von 7 bis 14 Uhr. Auch im Kindergarten Mühlhalde werden die Öffnungszeiten angepasst. Morgens geht es künftig bereits um 7 Uhr los. Spätestens um 14 Uhr müssen die Kinder abgeholt werden.