Der 23-jährige Mathias Bausch aus Steinenbronn singt und spielt in der Band No Bass, nimmt klassischen Gesangsunterricht und begleitet seine Eigenkompositionen selbst am Klavier. Ein Tenor mit Entwicklungspotential.

Steinenbronn - Erst war da das Klavier. Dann kamen das Keyboard und die Band dazu. Und der Gesangsunterricht, der in kürzester Zeit zur Teilnahme beim Landeswettbewerb Jugend musiziert im Bereich Gesang Pop führte. Mathias Bausch, der 23-jährige Pianist und Sänger aus Steinenbronn, lässt in der Region mit einer samtenen Tenorstimme aufhorchen. Die Anregung zu einem Porträt in der Filder-Zeitung kam von einem Zuhörer, der während eines Konzerts der Musikschule Waldenbuch auf das junge Talent aufmerksam wurde. Er beschrieb Mathias Bausch als „kräftigen jungen Mann mit einer sensiblen Seele“.

 

Die Band hofft auf weitere Auftritte

Seit einigen Jahren lotet Matze Bausch, wie er von Musikerkollegen genannt wird, die Bandbreite von Klassik über Musical bis Pop und Rock aus. Beim Landeswettbewerb im März dieses Jahres trat er sogar mit einer Eigenkomposition an und erreichte einen beachtlichen zweiten Platz. Derzeit ist er damit beschäftigt, die Homepage der Band mit dem Namen No Bass durch Hörbeispiele attraktiver zu machen. Die fünf Musikerinnen und Musiker hoffen auf weitere Gelegenheiten, bei Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder Dorffesten aufzutreten.

Ein Profi ist Mathias Bausch aber nicht – noch nicht. In Jeans und T-Shirt und ohne jegliche Allüren empfängt er die Besucherin und erzählt von seinem bisherigen Werdegang. Geboren in Nürtingen, seit der Kindergartenzeit in Steinenbronn, Realschule in Waldenbuch, Wirtschaftsgymnasium in Tübingen, Freiwilliges Soziales Jahr beim Roten Kreuz. Zur Musik kam er über die Mutter, eine Hobby-Pianistin, die ihn zum Klavierunterricht ermunterte.

Zur Zeit absolviert der junge Mann an der privaten Pop-Akademie in Kornwestheim ein Studium mit dem Ziel Audio-Designer. Dabei geht es im Wesentlichen darum, den Soundtrack zu Kurzfilmen zu erstellen. Ein Beruf, bei dem Mathias Bausch die technischen Kenntnisse eines Tontechnikers mit der kreativen Seite eines Musikers verknüpfen kann.

Mit der linken Hand Bassist

Die eigene Stimme entdeckte er im Grundschulchor. In der Realschule dann bekam Matze die männliche Hauptrolle im Musical „Bittersüß“. „Das war eine tolle Erfahrung, vor 600 und mehr Leuten zu singen“, sagt er heute. Mit seinem Bruder Alexander, einem passionierten Gitarristen, und weiteren Musikern gründete er seine erste Band. Mittlerweile spielt No Bass eine große Rolle in seinem Leben: Die Band bietet Cover-Versionen von Rock- und Popsongs, wobei die beiden Brüder oft und gerne ihre Stimme einsetzen und Matze am Keyboard mit der linken Hand den Bassisten macht.

Popsongs, das ist seine Erfahrung, sind nicht zu unterschätzen. Seine Gesangslehrerin hat ihm daher auch geraten, sich bei Coverversionen wie denen von Jon Bon Jovi ganz auf das Singen zu konzentrieren. Im Übrigen aber gehört seine Liebe dem Musical, und zu den Stücken, mit denen er bei Jugend musiziert auftrat, gehörten eine a-capella-Version von „Total eclipse of the heart“ („Tanz der Vampire“) sowie „So close“ aus „Enchanted“. „Ein Schmachtfetzen“, kommentiert Mathias Bausch. „Aber brutal schwer zu singen. Man muss darauf achten, nicht zu viel Druck aufzubauen, und am Schluss geht es ordentlich in die Höhe.“

Gesangsunterricht in der Musikschule

Neuerdings gibt es auch Eigenkompositionen, zu denen er sich am Klavier begleitet. „Gedichte schreibe ich schon lange“, erzählt Mathias Bausch. Das erste Lied hat er vor Jahren für seinen Bruder geschrieben; die neuesten Songs spiegeln eine Liebesgeschichte und die darauffolgende Trennung wider. „Es sind ehrliche Texte, und sie sind deutsch. Auf Englisch gelingt mir das Texten komischerweise nicht so gut“, sagt er. Zum Landeswettbewerb Jugend musiziert brachte er „Nicht allein“ mit, ein Lied mit Trostpotenzial für unglückliche Freunde.

Seit etwa sieben Jahren geht der Tenor regelmäßig zum Gesangsunterricht in die Musikschule Waldenbuch, wo ihn Elke Seeber-Michelberger unter ihre Fittiche genommen hat. Durch sie kam er mit der Klassik in Berührung.

„Aber das ist nichts Ungewöhnliches. Die Klassik ist ein Grundbaustein“, sagt der Sänger und verweist auf die vielen Musikerkollegen aus dem Heavy-Metal-Bereich, die ebenfalls eine klassische Ausbildung absolviert haben. Anfangs fand er das schwierig. Mittlerweile ist der Tenor, der auch Bariton kann, ein Fan der romantischen Literatur, vor allem wegen der guten Texte: „Ich bin ein lebender Romantiker, und der Erlkönig von Franz Schubert ist eines meiner Lieblingsstücke.“