Cosimos ebenso begabter Enkel Lorenzo führte das Mäzenatentum der Medici in größtem Stil fort. Im Kreise der Philosophen und Künstler des hochgebildeten „Magnifico“ bildete sich die Renaissance heraus, wovon hier prachtvoll illustrierte Bücher zeugen. Seine Banken aber gingen ein. Der Hochadel bezahlte seine Kredite nicht, die Manager waren überfordert. Die Medici waren nun mit den europäischen Herrschern versippt, ihre Vertreibung von 1527 endete 1531 mit dem Herzogtum über die Toscana.

 

Zuweilen meldete sich der revolutionäre Kunst- und Wissenschaftssinn wieder, etwa im Schutz für Galilei. Absolutistische Macht freilich bekam den Herrschern so wenig wie der Hass unter Ehepartnern. Doch noch im Endstadium bewiesen die Medici Originalität. Der letzte Großherzog Gian Gastone (1671–1737) verhöhnte offen seinen Fürstenstand. Seine Schwester, die liebenswürdige Pfalzgräfin, sicherte nicht nur der Stadt Florenz die familiären Kunstschätze. Sie ließ sich auch mit einer originellen Kopfbedeckung bestatten: mit dem aus Krone und Samt bestehenden „Kurhut“ ihres lange vor ihr verstorbenen Mannes.

Ausstellung Bis 28. Juli, Di–So 11–18 Uhr. Das reich bebilderte Begleitbuch kostet 24,90 Euro.