Die Leserschaft der Zeitungen in Deutschland ist rückläufig - mit Ausnahmen. Manche Zeitungen gewinnen zum Teil sogar Leser dazu – auch in Baden-Württemberg.

Frankfurt/Main - Bundesweit lesen derzeit 41,2 Millionen Menschen eine Tageszeitung. Das entspricht 59,2 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Dies geht aus der am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse (MA) hervor. Binnen Jahresfrist sind es damit 1,1 Millionen Menschen weniger geworden. Bei der vorangegangenen Erhebung im Juli 2015 lag die Reichweite noch bei 42,3 Millionen (61,1 Prozent der Bevölkerung).

 

Rund die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) greift zu einem regionalen Titel. Meist gelesenes Blatt bleibt aber mit großem Abstand „Bild“, das mit jeder Ausgabe im Schnitt 9,96 Millionen Menschen erreicht. Im Jahresvergleich ist dies ein Rückgang von knapp 400 000 Lesern.

Bei den überregionalen Abo-Zeitungen bleibt die „Süddeutsche Zeitung“ mit 1,13 Millionen Lesern stabil. Dahinter kommt „Die Welt“ mit 700 000 Lesern (plus 30 000) vor der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (690 000, plus 10 000). Ebenfalls Leser dazugewonnen hat die „taz“ (210 000, plus 10 000).

Die Tageszeitungen in Baden-Württemberg erreichen nach einer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse weniger Menschen als 2015. Demnach erreichen die Titel der „Südwest Presse“ (Ulm) rund 700 000 Leser pro Ausgabe, nach 760 000 bei der Vorjahresanalyse. Der „Südkurier“ (Konstanz) hat 320 000 Leser (330 000), der „Schwarzwälder Bote“ (Oberndorf) zählt 290 000 Leser (330 000). Einen Rückgang musste auch die „Pforzheimer Zeitung“ hinnehmen, von 110 000 auf 90 000 Leser. Bei der „Heilbronner Stimme“ gab es ein Minus von 10 000 auf 230 000 Leser, ebenso bei der „Badischen Zeitung“ (Freiburg) auf 360 000.

Zuwachs für Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten

Zuwächse verzeichneten „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ von 450 000 auf 460 000. Die „Schwäbische Zeitung“ (Ravensburg) gewann deutlich hinzu, von 400 000 auf 480 000 Leser. Die „Eßlinger Zeitung“ gewann 10 000 Leser auf 130 000 hinzu. Unverändert blieb die Leserschaft des „Reutlinger General-Anzeigers“ bei 100 000.

Für die Untersuchung wurden mehr als 136 000 Menschen nach ihren Lesegewohnheiten befragt. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Werbe- und Medienwirtschaft, ermittelt regelmäßig die Reichweiten für die Printmedien.

Die Zeitschriften und Wochenzeitungen erreichen in Deutschland derzeit rund 62,2 Millionen Menschen - das sind fast 90 Prozent der Bevölkerung. Damit haben die Zeitschriften das Niveau von Juli 2015 praktisch gehalten.

Unter den aktuellen Magazinen kommt der „Stern“ auf 6,83 Millionen Leser, gefolgt vom „Spiegel“ (6,44 Millionen) und „Focus“ (4,28 Millionen). Unter den Wochenzeitungen erreicht „Die Zeit“ eine Reichweite von 1,71 Millionen.