Bei den „safer internet days“ am Lessing-Gymnasium geht es um Soziale Netzwerke. Die Schüler der Klasse 8c kennen sich ganz gut aus mit Facebook und Co.

Winnenden - Fast alle sind sie vertreten in Facebook, die Schüler der 8c des Winnender Lessing-Gymnasiums. Zwei Ausnahmen gibt es, wobei eine junge Dame berichtet, das ihr der Herr Vater verkündet habe, sie müsse erst von zu Hause ausziehen, wenn sie zu Facebook wolle. Ganz so rigoros müsse der Umgang mit den sozialen Netzwerken im Internet nicht unbedingt sein, meint Susanne Zeltwanger. Sie ist im Auftrag des Landsmedienzentrums Baden-Württemberg in den Schulen unterwegs und gibt Tipps für den sicheren Umgang mit den Netzwerken, es geht auch um versteckte Fallen in den Angeboten der Internetcommunitys. Der Check der persönlichen Facebook-Auftritte der Teilnehmer gehört da natürlich auch dazu. Mit ihren Winnender Internetnutzern ist sie ziemlich zufrieden: „Die wissen wirklich sehr gut Bescheid.“

 

Medienkompetenz stärken

„101 Schulen“ nennt sich das im Rahmen der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg gestartete Projekt, mit dem die Medienkompetenz des Nachwuchses gestärkt werden soll. Im Lessing-Gymnasium sei man bereits vor einem Jahr auf die Landsmedienzentrale zugegangen, um speziell im Bereich soziale Netzwerke das Angebot der medienpädagogischen Workshops zu nutzen, die im Paket mit einem separaten Informationsabend für Eltern zu haben sind, berichtet Schulleiter Hans-Dieter Baumgärtner. Er hat sich selbst ein Facebook-Profil zugelegt. Schließlich wolle er auch wissen, um was es da gehe und wie die Sache funktioniere. Der Anlass ist die einst von ihm betreute Jahresarbeit eines Schülers zu diesem Thema gewesen. Auch das Profil des Herrn Direktor wird im Workshop natürlich kritisch auf die Preisgabe sensibler persönlicher Informationen überprüft. Alles problemlos, ein vorbildlicher Facebook-Auftritt, bestätigt Susanne Zeltwanger dem Winnender Schulleiter.

Daten sind ein wertvolles Gut

Wem mache ich welche Informationen über mich oder von mir zugänglich, und wie funktioniert das auf den Facebook-Seiten? Das sind zuvor die Fragen gewesen, mit denen sich die Schüler und Schülerinnen der 8c beschäftigt haben. Zum Beispiel mit der Notwendigkeit, jenes Häkchen zu entfernen, das per Standardeinstellung die eigenen Daten für eine öffentliche Suche frei gibt. Womit Suchmaschinen wie Google auch auf die persönlichen Daten zugreifen können.

Die Facebook-Nutzer sollten sich darüber hinaus immer fragen: Will und sollte ich diese Information wirklich im Netz haben, und wer soll darauf zugreifen können? Den Geburtstag, klar, den könne man auf der Liste, auf der nur die Freunde stehen, frei geben, damit diese gratulieren können. Aber Adresse und Handynummer sollten tabu sein, ebenso natürlich anzügliche Bilder von Partys. Wer will schon später mit Fotos konfrontiert werden, womöglich von einem potenziellen Arbeitgeber? Mit Fotos, auf denen man halbnackt mit Bierflasche oder in ähnlich unvorteilhaften Posen zu sehen ist. „Ist das Bild einmal im Netz, dann ist es zu spät“, sagt Susanne Zeltwanger. Selbst wenn das Foto fünf Minuten später wieder entfernt werde, wisse niemand, wie oft es schon kopiert ist und wo es irgendwann wieder auftaucht.