Insgesamt ist die Wundheilung ein äußerst faszinierender Vorgang. Unser Immunsystem antwortet auf Verletzungen, indem sich die Wunde zunächst entzündet. Der betroffene Bereich schwillt an, schmerzt, wird übernormal warm und kann seine übliche Funktion nur noch eingeschränkt ausüben. Außerdem rötet sich die Haut rings um die Verletzung sichtbar, weil sie gut durchblutet wird.

 

Das ist sinnvoll, denn mit dem Blut werden Stoffe herangeführt, die einerseits die zunächst wichtige Entzündung vorantreiben, als auch solche, die zum Stoppen der Blutung, zum Verschluss der Wunde und schließlich zur Heilung beitragen. Gelingt dieser Übergang nicht, verstetigt sich die Entzündung und wird selber zum Problem – bisweilen sogar zum lebensbedrohlichen.

„Jeder Mensch kennt es: Im Normalfall heilen nicht zu tiefe, nicht zu großflächige und nicht infizierte verletzungsbedingte Wunden ohne weitere Maßnahmen ab, weil sie unkompliziert sind“, sagt der Hautmedziner Cord Sunderkötter von der Uniklinik Münster. „Die meisten Wunden heilen also von selbst, aber Wundinfektionen durch bestimmte Bakterien führen von vornherein zu chronischen Wundinfektionen, die ohne Behandlung schlecht heilen“, fügt Sunderkötter hinzu. Dazu gehörten Hautinfektionen durch schnell wachsende Mykobakterien, zum Beispiel den Erreger der Hauttuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) oder die in Mitteleuropa seltene Infektion der Haut mit dem Diphterie-Erreger (Corynebacterium diphtheriae), sowie bestimmte Pilzinfektionen.

Was die Wunde heilt, ist natürlich nicht die sprichwörtliche Zeit, sondern die genetisch festgelegten Reparaturvorgänge, wie sie während einer typischen Entzündungsreaktion ablaufen. „Ohne diese Prozesse hätten Tiere und Menschen in der Evolution nicht überlebt“, sagt Sunderkötter.

Zieht sich die Wundheilung spürbar hin, dann sind die Selbstheilungskräfte offensichtlich überfordert. Beispielsweise gelangen hilfreiche Stoffe mit dem Blut nicht oder nicht in ausreichender Menge an die Wunde, weil der Blutfluss gehemmt ist, so etwa durch Arteriosklerose. Auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) erschwert die Durchblutung und schwächt obendrein die Selbstheilungskräfte. Zudem kann die Wunde mit aggressiven Bakterien verseucht sein, die das körpereigene Immunsystem überfordern (sichtbar am Eiter), und schließlich kann eine schlecht heilende Wunde die Folge insuffizienter Venen sein. Darunter versteht man solche Gefäße, in denen das Blut streckenweise wieder zurückläuft, weil die als Rücklaufventile funktionierenden Venenklappen defekt sind. Das passiert Sunderkötter zufolge „oft in Venen am Bein“. Fließt aber das vergleichsweise sauer- und nährstoffarme Venenblut großenteils zurück statt hin zum Herzen, kann dies das Beingewebe schädigen und zu venösen Unterschenkel-Geschwüren (Ulcus cruris venosum) führen, besser bekannt als „offenes Bein“.

Im Experiment nämlich setzte die Bewegung der neuen Hautzellen in den äußersten Bereichen der Gewebekulturen ein, bis zu drei Millimeter von der Verletzung entfernt. Im lebenden Organismus könnte diese Strecke sogar noch weiter ausfallen, vermuten die Forscher.

Die Wundheilung ist ein faszinierender Vorgang

Insgesamt ist die Wundheilung ein äußerst faszinierender Vorgang. Unser Immunsystem antwortet auf Verletzungen, indem sich die Wunde zunächst entzündet. Der betroffene Bereich schwillt an, schmerzt, wird übernormal warm und kann seine übliche Funktion nur noch eingeschränkt ausüben. Außerdem rötet sich die Haut rings um die Verletzung sichtbar, weil sie gut durchblutet wird.

Das ist sinnvoll, denn mit dem Blut werden Stoffe herangeführt, die einerseits die zunächst wichtige Entzündung vorantreiben, als auch solche, die zum Stoppen der Blutung, zum Verschluss der Wunde und schließlich zur Heilung beitragen. Gelingt dieser Übergang nicht, verstetigt sich die Entzündung und wird selber zum Problem – bisweilen sogar zum lebensbedrohlichen.

„Jeder Mensch kennt es: Im Normalfall heilen nicht zu tiefe, nicht zu großflächige und nicht infizierte verletzungsbedingte Wunden ohne weitere Maßnahmen ab, weil sie unkompliziert sind“, sagt der Hautmedziner Cord Sunderkötter von der Uniklinik Münster. „Die meisten Wunden heilen also von selbst, aber Wundinfektionen durch bestimmte Bakterien führen von vornherein zu chronischen Wundinfektionen, die ohne Behandlung schlecht heilen“, fügt Sunderkötter hinzu. Dazu gehörten Hautinfektionen durch schnell wachsende Mykobakterien, zum Beispiel den Erreger der Hauttuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) oder die in Mitteleuropa seltene Infektion der Haut mit dem Diphterie-Erreger (Corynebacterium diphtheriae), sowie bestimmte Pilzinfektionen.

Was die Wunde heilt, ist natürlich nicht die sprichwörtliche Zeit, sondern die genetisch festgelegten Reparaturvorgänge, wie sie während einer typischen Entzündungsreaktion ablaufen. „Ohne diese Prozesse hätten Tiere und Menschen in der Evolution nicht überlebt“, sagt Sunderkötter.

Zieht sich die Wundheilung spürbar hin, dann sind die Selbstheilungskräfte offensichtlich überfordert. Beispielsweise gelangen hilfreiche Stoffe mit dem Blut nicht oder nicht in ausreichender Menge an die Wunde, weil der Blutfluss gehemmt ist, so etwa durch Arteriosklerose. Auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) erschwert die Durchblutung und schwächt obendrein die Selbstheilungskräfte. Zudem kann die Wunde mit aggressiven Bakterien verseucht sein, die das körpereigene Immunsystem überfordern (sichtbar am Eiter), und schließlich kann eine schlecht heilende Wunde die Folge insuffizienter Venen sein. Darunter versteht man solche Gefäße, in denen das Blut streckenweise wieder zurückläuft, weil die als Rücklaufventile funktionierenden Venenklappen defekt sind. Das passiert Sunderkötter zufolge „oft in Venen am Bein“. Fließt aber das vergleichsweise sauer- und nährstoffarme Venenblut großenteils zurück statt hin zum Herzen, kann dies das Beingewebe schädigen und zu venösen Unterschenkel-Geschwüren (Ulcus cruris venosum) führen, besser bekannt als „offenes Bein“.

Dass krankmachende Keime in eine Wunde gelangen, ist normal und an sich noch nichts Schlimmes. „Jede Wunde ist oberflächlich mit Bakterien kolonisiert“, sagt Cord Sunderkötter. Die Wundheilung umfasse aber zum Glück antimikrobielle, also gegen gefährliche Keime wirkende Mechanismen. Diese sorgen dafür, dass sich Bakterien in der Wunde nicht ungehemmt vermehren können.

„Ein Ziel der Wundbehandlung ist folglich, die Zahl der Bakterien auf chronischen Wunden möglichst gering zu halten“, sagt Sunderkötter. „Dies erreicht man oft schon durch regelmäßige Wundspülungen mit steriler Kochsalzlösung.“ So ließen sich zunächst mehr Bakterien entfernen als durch desinfizierende Antiseptika.

Neuartige und intelligente Pflaster

Wundverband
Pflaster und vor allem auch fachgerecht angebrachte, keimfreie Wundauflagen unterstützen die Wundheilung entscheidend. Durch sie reichern sich in der Wundflüssigkeit neben Wachstumsfaktoren, die den Aufbau von neuem Gewebe fördern, auch körpereigene antibakterielle Substanzen an. Ein erst vor wenigen Jahren entwickelter Wundverband sowie ein gleichartiges Pflaster verfärben sich sogar violett, wenn sich eine bisher unproblematische Wunde neuerlich entzündet.

Interaktive Auflagen
Neben den klassischen Wundauflagen gibt es mittlerweile eine Auswahl an sogenannten interaktiven Pflastern und Verbänden. Weit verbreitet ist Nanosilber im Verbandsmaterial. Dass es Bakterien abtöten kann, ist erwiesen. Es gibt jedoch auch Studien, die besagen, dass damit Wunden langsamer heilen, und dass Bakterien resistent gegenüber dem Silber wurden.