Die Aufmerksamkeit für Hautveränderungen ist gewachsen. Zudem haben sich die Möglichkeiten zur Behandlung verbessert. Dies sind wichtige Gründe, warum immer häufiger Hauttumore operativ entfernt werden.

Stuttgart - Binnen fünf Jahren ist die Zahl der Hautkrebsbehandlungen in Krankenhäusern um ein Viertel gestiegen. 2012 gab es 23,4 Prozent mehr Operationen als 2007, wie das Statistische Bundesamt mitteilte – „die größte Zuwachsrate unter allen Krebsbehandlungen im Krankenhaus“. 2012 wurden 91 900 Patienten mit dieser Erkrankung stationär versorgt. Rund ein Viertel musste sich wegen eines bösartigen Melanoms (schwarzer Hautkrebs) behandeln lassen, knapp drei Viertel wegen eines hellen Hautkrebses.

 

Die hohe Zuwachsrate erklärt Jochen S. Utikal vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nicht nur mit steigenden Fallzahlen. Ursache seien auch bessere Therapiemöglichkeiten für den schwarzen Hautkrebs. Für diesen besonders gefährlichen Krebs gebe es inzwischen geeignetere Medikamente, „sie können die Tumormasse verringern, sodass die Tumoren zum Beispiel auch besser operabel werden“. Als Folge überlebten die Patienten länger und kämen dann häufiger in die Klinik, sagte Utikal, der die Klinische Operationseinheit Dermatoonkologie des DKFZ leitet.

Generell spiele auch die wachsende Lebenserwartung eine Rolle. „Die Menschen werden älter und bleiben gesünder.“ Auch Aufklärungskampagnen steigerten die Zahl der bekannten Fälle, die Aufmerksamkeit für Hautveränderungen sei gewachsen. Männer (55,3 Prozent) waren nach der Statistik 2012 etwas häufiger betroffen als Frauen. Schwarzer Hautkrebs, der leicht Metastasen bildet, trat bei Männern vor allem am Rumpf, bei Frauen vor allem an den Beinen und der Hüfte auf. Bei hellem Hautkrebs sind es bei beiden Geschlechtern viel dem Sonnenlicht ausgesetzte Regionen wie Gesicht, Kopfhaut oder Ohren.