Ich war dieses Jahr anfangs sehr skeptisch, was die Dschungelcamp-Besetzung angeht. Ein bisschen Dummheit darf schon sein in meinem Leben, aber allzu viel Dummheit geht mir dann doch schnell auf den Keks. Doch ich muss zugeben: nach schwachem Start hat die Gruppendynamik in Australien schnell Drive bekommen. Georgina gegen Fiona, Iris gegen Allegra, Claudelle gegen Silva – und über allem thront Olivia, die ihren Spott gleichmäßig aufs Hasenvolk verteilt – all das hatte wachsenden Unterhaltungs- und Gesprächswert.

 

Und es gibt letztlich doch in jedem Camp einen Überraschungshelden – für mich in diesem Jahr Joey - , eine grauenhafte Nervensäge – 2013 einsame Spitze: Fiona – sowie Neuigkeiten von beträchtlicher Bedeutung. Dass sich schwule Profifußballer aus Angst vor dem Outing Pseudofreundinnen zulegen, damit die „Bild“-Zeitung ihre Fotos kriegt, wussten wir ja schon. Dass es aber sogar Agenturen gibt, die solche Geschäftsbeziehungen professionell einfädeln, wissen wir jetzt nach Georginas Lagerfeuertratsch sicher.

Was mich aber auch am Ende der diesjährigen Staffel immer noch traurig stimmt, ist die Abwesenheit von Dirk „Dicki“ Bach. Daniel Hartwich hat sich ja wirklich bemüht. Aber wenn just eine solche Formulierung abschließend im Arbeitszeugnis steht, weiß man ja, was es eigentlich zu bedeuten hat. Dirk Bachs ganze Erscheinung, sein Spiel als Gesamtkunstwerk verlieh halt dem RTL-Unternehmen „Dschungelcamp“ jenen Grund an Selbstironie, der sie erträglich machte. Vielleicht im kommenden Jahr Sonja Zietlow im Baumhaus in Kombination mit Olivia Jones? Das könnte besser funktionieren…

Tim Schleider