Das Welcome Center im Alten Waisenhaus in Stuttgart ist jetzt seit rund zwei Jahren geöffnet. Sein Start gilt als erfolgreich. Die Stadt will dort weitere Mitarbeiter anstellen.

Stuttgart - Das Willkommenszentrum für Stuttgarter Neubürger sowie ausländische Fachkräfte und Studenten ist gut in Schwung gekommen. In knapp zwei Jahren hat es von Oktober 2014 bis Juli 2016 genau 6142 Einzelpersonen beraten. Außerdem haben im sogenannten Welcome Centerund in den Gruppenräumen des Vereins Welthaus 65 Veranstaltungen für Gruppen stattgefunden. Das hat die Stadtverwaltung am Mittwoch dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats berichtet, der positive Signale zurückfunkte: Man wolle auch künftig die von der Stadt bezahlten 2,5 Personalstellen vorhalten und erhoffe sich Gleiches von den Partnern wie der regionalen Wirtschaftsförderung.

 

Viel Lob für das Welcome Center

Das Welcome Center habe „tolle Arbeit geleistet“, sagte Jürgen Sauer (CDU). Der Auftrag sei mit einer „Punktlandung“ erfüllt worden. Anna Deparnay-Grunenberg (Grüne) urteilte, nicht nur die Idee habe sich als gut erwiesen, auch die Umsetzung sei sehr gelungen. Hannes Rockenbauch (SÖS/Linke-plus) nannte den Start „erfolgreich“. Dejan Perc (SPD) sprach sich wie die anderen dafür aus, seitens der Stadt die Stellen weiter zu fördern. Der Ausschuss sagte dann zu, dass die Stadt bei den Stellenplanberatungen 2017 an der Sicherung von eineinhalb Stellen mitwirken will, die bisher mit Drittmitteln finanziert waren.

Wie lang geplant, ist inzwischen eine Bestandsaufnahme eingeholt worden. Mitarbeiter der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd ermittelten, dass von Oktober 2014 bis März 2016 insgesamt 4971 Beratungen stattgefunden hätten, davon 75 Prozent im Rahmen von persönlichen Gesprächen, weitere telefonisch oder per E-Mail. Monatlich finden im Schnitt 276 Beratungen statt. Die meisten Ratsuchenden kamen aus Italien (11,9 Prozent), Kroatien (8,3) und Spanien (6,7). An fünfter Stelle steht Syrien (4,8 Prozent und steigende Tendenz). Insgesamt wurden 126 Herkunftsländer verzeichnet. 137 Ratsuchende seit April 2015 waren Flüchtlinge. Zugewanderte aus Drittstaaten machten etwa die Hälfte der Ratsuchenden aus. Meist ging es um Fragen des Spracherwerbs (30,7 Prozent), der Arbeitsplatzsuche (18,7) sowie der gesellschaftlichen Integration in Stuttgart (gut 20 Prozent).

Meist geht es um Fragen des Spracherwerbs