Eine weitere Lücke im Hallschlag wird gefüllt: Am 6. Oktober gab es den offiziellen Spatenstich für das Mehrgenerationenhaus Am Römerkastell 69, das die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) errichtet.

Bad Cannstatt - Als „letzten Teil eines großen Puzzles“ bezeichnete der Baubürgermeister Peter Pätzold das Bauwerk an der Straße Am Römerkastell 69, das Mitte 2018 fertiggestellt sein soll. „Dieses Haus ist der Schlussstein, das Herz des Hallschlags“, so Pätzold weiter bei der Feierlichkeit zum offiziellen Spatenstich. Er erinnerte daran, dass das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die Soziale Stadt“ im Hallschlag 2007 begonnen habe. Im Jahr 2012 habe es eine Machbarkeitsstudie für das geplante Mehrgenerationenhaus gegeben, in den Jahren 2013/14 einen Planungswettbewerb und nun folge mit dem Baustart endlich die Umsetzung.

 

„Sie sehen, man braucht einen langen Atem, um solche Projekte zu planen und umzusetzen“, sagte Pätzold. Ein Name freilich müsse für das Haus noch gefunden werden. Doch dies werde sicherlich schnell geschehen, so der Baubürgermeister. Samir Sidgi, der Geschäftsführer der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG), bedankte sich bei allen Projektbeteiligten, vor allem den Engagierten der Sozialen Stadt. „Dies ist ein besonderer Moment, der die Revitalisierung des Hallschlags symbolisiert.“ Das Mehrgenerationenhaus sei ein „leuchtender Mosaikstein, der viele Funktionen vereint“. Es trage dazu bei, spezielle Produkte für Ältere im Hallschlag anbieten zu können. Es sei wichtig, nicht nur umbauten Raum zur Verfügung zu stellen, sondern auch ein Konzept, so dass Leben im Alter vernünftig und würdevoll möglich sei, betonte er. Die SWSG habe die Quartiersentwicklung im Hallschlag intensiv mitbestimmt und mitverfolgt, so Sidgi weiter. Man habe festgestellt, dass die Identifikation der Bewohner mit ihrem Stadtteil steige und sie gerne dort bleiben wollen. „Es geht uns darum, Heimat zu schaffen, und nicht nur darum, wie viele Objekte wir erschaffen können“, sagte der SWSG-Geschäftsführer.

Visualisierung des Mehrgenerationenhauses. Foto: von Ey Architektur/BSS Brand Communication

Revitalisierung des Hallschlags

Das Mehrgenerationenhaus soll verschiedenen Einrichtungen und Nutzergruppen zur Verfügung stehen. In den oberen Stockwerken wird es barrierefreie Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen geben. Geplant ist zudem eine selbstverwaltete Pflege-Wohngemeinschaft ähnlich wie in Stuttgart-Rot. Die Willy-Körner-Stiftung hat die Einrichtung einer solchen im Hallschlag finanziell unterstützt. Im Erdgeschoss wird es ein öffentliches Café geben und eine Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt. Diese ist bislang im Alten Waschhaus an der Düsseldorfer Straße 59 beheimatet. Auch ein Mittagstisch, eine Stadtteilbücherei und ein Medienraum sind geplant. Der Entwurf stammt vom Architekten Ulrich von Ey aus Berlin. Den Bau realisiert die SWSG, die das Grundstück von der Stadt Stuttgart erworben hat und circa sechs Millionen Euro investiert, mit ARP Architekten aus Stuttgart und den Landschaftsarchitekten Kunder3.