Jugendrat, Bezirksbeirat, Anwohner und der Architekt Wolfgang Zaumsell planen gemeinsam am Mehrgenerationenspielplatz. Nun werden unterschiedlichste Wünsche verwirklicht.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Luke Asci wagt sich mit seiner Mutter auf die rollende Scheibe. Anfangs lässt sich die Sache gemächlich an, doch rasch nimmt das Karussell Fahrt auf. Irgendwann krabbelt Maryanne Kelly-Asci etwas duselig von der so genannten Holländerscheibe und torkelt Richtung Sitzbank. Mit einem „Puh!“ lässt sich die Mittdreißigerin plumpsen und steigt sofort in die vor sich angebrachten Pedale, mit denen man sich auch sitzend auf Trab halten kann. Der neue Spielplatz in ihrer Nachbarschaft bietet nicht nur ihrem achtjährigen Sohn Spiel, Spaß, Sport und Herausforderung. So ist das von den Erfindern auch gedacht: Die kleine grüne Oase in einer steilen Senke an der Hauptmannsreute ist ein Mehrgenerationenspielplatz.

 

„Das war ja vorher ein regelrechter Geisterspielplatz“

Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle hat ihn diese Woche feierlich eröffnet. Viele Eltern und Kinder aus der Nachbarschaft waren gekommen, die sich über den für 295 000 Euro neu gestalteten Platz ebenso gefreut haben dürften wie Maryanne Kelly-Asci: „Das war ja vorher ein regelrechter Geisterspielplatz“, ein vernachlässigter, dunkler Winkel mit Spielgeräte aus den 60er-Jahren. „Oft saßen da grölende Jugendliche rum“, ergänzt eine andere Mutter. Nun locken Rutsche, Sandkasten, Balancierbalken, Radtrainer, Schachtisch und Holländerscheibe. Die Idee zur „Go West – Oase für Jung und Alt“, so der Name des Projekts, ist schon älter, doch das nötige Geld gab es erst 2012/2013. Bereits 2008 hatte auf Initiative des Jugendrates West, des Bezirksbeirates und des Stadtseniorenrats eine Planungswerkstatt mit Anliegern und Nutzern stattgefunden. Sie planten mit dem Architekten Wolfgang Zaumseil die Anlage. Unter anderem brachten sich die Nikolauspflege sowie Schüler der Hasenbergschule bei der Gestaltung ein.