Bei einer Informationsveranstaltung werden die Pläne für die Mehrzweckhalle in Ebersbach-Bünzwangen vorgestellt. Dort sollen sich Sportler, Theaterleute und Senioren heimisch fühlen.

Region: Corinna Meinke (com)

Ebersbach - Ein volles Haus hat der gemeinsame Informationsabend von Stadtverwaltung und Turnverein Ebersbach Bünzwangen (TVB) zur geplanten Mehrzweckhalle in Bünzwangen den Gastgebern beschert. Nachdem der Gemeinderat am 13. Dezember 2016 unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Eckpunkte zu dem Neubau abgesegnet hatte, wurden den Bürgern nun die ersten Pläne präsentiert.

 

Damit hat sich die Kommune bereit erklärt, südlich der alten Halle einen zweigliedrigen Neubau zu errichten, dessen Kernstück eine 11 mal 21 Meter große Sport- und Mehrzweckhalle samt Bühne sein soll, an die sich ein Sanitär- und Verwaltungstrakt anschließt. Der Bürgermeister Sepp Vogler räumte ein, man plane keinen wettkampftauglichen Neubau, der sei nicht finanzierbar. Es bleibe bei der bisherigen Nutzung, bei der die Turner des TVB zwar in Bünzwangen trainierten, ihre Wettkämpfe aber im Schulzentrum Raichberg oder in Süßen austrügen.

Der Kämmerer spricht von einer gewaltigen Investition

Nach der Inbetriebnahme des Neubaus soll die vereinseigene alte TVB-Halle abgebrochen werden. Auf dem verbleibenden Grundstück sollen Parkplätze entstehen. Der Turnverein soll der Stadt für den Neubau unentgeltlich die Hälfte seines Grundstücks, das sind 3400 Quadratmeter, übereignen. Der Ebersbacher Kämmerer Oliver Marzian sprach angesichts von 3,4 Millionen Euro Baukosten von einer gewaltigen Investition, die aber auch eine große Chance für Ebersbach sei und erntete dafür den ersten anhaltenden Beifall des Abends.

Als zentraler Finanzierungsbaustein gelten Zuschüsse von rund 700 000 Euro, ohne die sich die Kommune den Bau nicht leisten könne, ergänzte Marzian. Weitere Einsparungen von 350 000 Euro soll ein Vorsteuerabzug einbringen. Dazu müsse die Halle als Gewerbebetrieb Benutzungsgebühren erheben, und der TVB verliere dadurch formal sein Vorrecht bei der Hallennutzung. Gleichzeitig möchte der Verein Teile der Mehrzweckhalle für 320 000 Euro als Sondereigentum erwerben. Dazu soll ein 80 Quadratmeter großer Bürgerraum für Seniorennachmittage und andere Veranstaltungen gehören, „halt so eine Art Bünzwanger Wohnzimmer“, wie es Vogler formulierte, und der Architekt Volker Pfeiffer meinte, dieser Raum tauge auch als Vereinsgaststätte, weil die Küche gleich nebenan liegen werde. Die Pläne sehen außerdem eine angrenzende Terrasse auf der Südseite der Halle vor. Pfeiffer zählte als weitere Räume im Sondereigentum des TVB auf: ein Vereinsbüro, Sanitär- und Putz- sowie ein Vorratsraum. Das ergebe summa summarum eine Fläche von 140 Quadratmetern, und es sei Sache des TVB, wie der die Flächen nutze, erklärte der Hauptamtsleiter Günther Pfeiffer. Er könne sich vorstellen, dass dem TVB der zu erwartende Umsatz durch die Vermietung an andere Vereine, Gruppen und private Nutzer zupasskommen werde.

Kritik am Wegfall des Kleinspielfelds und der Leichtathletikanlage

Kritisiert wurde in der anschließenden Diskussionsrunde der Wegfall des Kleinspielfelds und der Leichtathletikanlage, die auch von der Grundschule genutzt werden. Ein Besucher forderte den Bau einer Fotovoltaikanlage auf dem Hallendach, das extensiv begrünt werden soll. Der Vorschlag der Bürgerinitiative Bünzwangen, die neue Halle weiter westlich zu erstellen, scheitere an den strenger gewordenen Auflagen im Flächennutzungsplan, sagte der Bauamtsleiter Markus Ludwig.