Die CDU-Vorsitzende Merkel holt sich Unterstützung bei der Basis ab, muss sich aber auch Kritik anhören. Bei einer Parteiversammlung in Heidelberg geht es der Kanzlerin darum, die Mitglieder auf den Bundesparteitag und die kommenden Wahlen einzustimmen.

Heidelberg - Die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel hat gut eine Woche vor dem Bundesparteitag in Essen um die Unterstützung der Basis geworben. Bei einer Regionalkonferenz am Montag in Heidelberg gab es neben viel Zustimmung der Mitglieder für ihre Flüchtlingspolitik aber auch scharfe Kritik einzelner Mitglieder. „Ja, wir helfen denen, die unsere Hilfe brauchen, weil sie vor Krieg, Verfolgung und Terrorismus fliehen“, beharrte Merkel. „Und das haben wir in bewundernswerter Weise gemacht.“ Sie betonte gleichzeitig, dass Asylbewerber, die nicht dauerhaft in Deutschland bleiben könnten, in ihre Heimatländer zurückkehren müssten.

 

Damit unterstützte Merkel den Bundesvize und baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl. Er will die Abschiebepraxis von abgelehnten Asylbewerbern verschärfen. „Das ist eine notwendige Voraussetzung, dass wir die Herausforderungen der Integration bewältigen können“, sagte Strobl. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln.“

Merkel sprach von den Bemühungen, ein neues Wachsen der Flüchtlingszahlen zu verhindern. Dazu gehöre die Unterstützung des Iraks und die Bemühung, staatliche Strukturen in Libyen zu schaffen.

Zum Auftakt der Serie von vier Mitgliederveranstaltungen war Merkel am Freitag ins schleswig-holsteinischen Neumünster gereist. Nach Heidelberg, wo sich Mitglieder aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland trafen, folgen noch Termine in Münster (Nordrhein-Westfalen, 30. November) und Jena (Thüringen, 2. Dezember). Merkel hatte kürzlich angekündigt, dass sie wieder als CDU-Vorsitzende kandidieren und ihre Partei auch als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl im nächsten Jahr führen wolle.